Kommentar |
Zugegeben: Mit der deutschsprachigen Novellistik wird meist die Vergangenheit assoziiert, insbesondere das 19. Jahrhundert. Aber: Die Novelle erlebt schon seit längerem eine Renaissance. Moderne Autoren handhaben den Gattungsbegriff in der Regel sogar bewusster als ihre Vorgänger: Wer seinen Text heute als ‚Novelle‘ publiziert, nimmt explizit Bezug auf eine reichhaltige und als bekannt vorausgesetzte Geschichte des novellistischen Erzählens und seiner spezifischen Elemente.
Im Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit den Grundlagen der Novellentheorie und Novellengeschichte, bevor mit Uwe Timms Die Entdeckung der Currywurst (1993) exemplarisch eine bewusst als solche gestaltete Novelle des späten zwanzigsten Jahrhunderts analysiert wird. In der Folge stehen Texte im Mittelpunkt, die erst nach 2000 erschienen sind und die das breite Spektrum dessen demonstrieren, was im 21. Jahrhundert unter einer ‚Novelle‘ verstanden werden kann. |
Literatur |
Primärliteratur: Nach Uwe Timms Die Entdeckung der Currywurst (dtv; 8.90 Euro) werden die folgenden Texte im Seminar besprochen: Dirk Kurbjuweit: Zweier ohne (KiWi, 6.99 Euro); Siegfried Lenz: Schweigeminute (dtv, 7.90 Euro); Hartmut Lange: Das Haus in der Dorotheenstraße (detebe, 10 Euro); Astrid Dehe/Achim Engstler: Auflaufend Wasser (dtv, 9.90 Euro); Jonas Lüscher: Frühling der Barbaren (btb, 8 Euro); Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis (dtv, 10,90 Euro).
Sekundärliteratur: Als Erstinformation geeignet: Albert Meier: Novelle. Eine Einführung. Berlin 2014 (= Grundlagen der Germanistik, 55), bes. S. 177-191. |