Kommentar |
Literatur findet Daniel Kehlmann »immer am faszinierendsten, wenn sie nicht die Regeln der Syntax bricht, sondern die der Wirklichkeit«, wie in den überbordenden Erzählwelten südamerikanischer Schriftsteller. In Deutschland herrsche eine andere Mentalität vor: »Hier ist das Wirkliche so geordnet, daß wir in Planquadraten träumen.« Dieser Einschätzung zum Trotz avancierte Kehlmann mit seinem ›gebrochenen Realismus‹ zu einem der wichtigsten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und ist spätestens seit Die Vermessung der Welt (2005) auch international bekannt.
Das Proseminar gibt einen Überblick über Kehlmanns Prosa – von seinem Debüt Beerholms Vorstellung (1997) bis zu Tyll (2017) – und verknüpft die intensive Lektüre mit der Vermittlung von Grundlagenwissen zur Postmoderne, unzuverlässigem Erzählen u.a.m.
Die Lektüreliste wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |