Kommentar |
Vorlesung von Prof. Dr. Joachim Rees
Beginn am 18.04.2019
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über Mobilitätspraktiken von Künstlerinnen und Künstlern zwischen dem späten 15. und frühen 20. Jahrhundert – ein historischer Zeitraum, der im besonderen Maße von regionalen und globalen Beziehungsverdichtungen geprägt gewesen ist. Drei Frageperspektiven stehen dabei im Mittelpunkt: Wie sind traditionelle Mobilitätspraktiken, wie die Pilgerschaft oder die Hofesreise, durch die Beteiligung von Künstlern verändert worden? Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen geographischer Mobilität und dem neuzeitlichen Künstlerselbstverständnis? Mit welchen Funktionszuweisungen wurden Zeichner und Maler in die transkontinentalen Entdeckungs- und Eroberungsreisen der Frühen Neuzeit und die „wissenschaftlichen“ Forschungsreisen des 18. und 19. Jahrhunderts eingebunden? Lassen sich analog zum Konzept der ‚autonomen Kunst‘ Merkmale für die ‚autonome‘ Künstlerreise in der Moderne angeben? Da diese Fragen im Kontext der historischen Reise- und Mobilitätsforschung sowie der Reiseliteratur-Forschung erörtert werden, bietet die Vorlesung zugleich eine bildwissenschaftlich orientierte Einführung in diese Forschungsfelder.
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Literatur |
Einführende Literatur: Michael Jacobs, The Painted Voyage. Art, Travel and Exploration 1564-1875, London 1995 – Chloe Chard, Helen Langdon (Hg.), Transports: Travel, Pleasure, and Imaginative Geography, 1600-1830 (Studies in British Art, Bd. 3), New Haven/London 1996. – Christoph Otterbeck, Europa verlassen. Künstlerreisen am Beginn des 20. Jahrhunderts, Köln 2007 – Ausst.-Kat. Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen, hrsg. v. Hermann Arnhold, Westfälisches Landesmuseum Münster, Regensburg 2008 – Joachim Rees, Künstler auf Reisen. Von Albrecht Dürer bis Emil Nolde, Darmstadt 2010. |