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Muster-Hochschule
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Geschichten von Narren und Clowns - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 116201 Kurztext
Semester SoSe 2019 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 10:15 bis 11:45 woch Gebäude A2 2 - Seminarraum 3.15        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Meiser, Katharina Maria , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (ehem. 4.5)
Inhalt
Kommentar

‚Spaßmacher-Figuren’ begleiten die Literatur seit ihren Anfängen – und erfinden sich dabei immer wieder neu. In der Literaturgeschichtsschreibung firmieren sie – je nach zeit- und gattungsgeschichtlichem Kontext – unter Bezeichnungen wie Narr, Tölpel, Zanni, Bajazzo, Harlekin, Pierrot, Pulcinella, Hanswurst, (Zirkus-)Clown oder (Dummer) August. So lang und vielfältig die kultur- und geistesgeschichtliche Tradition des ‚Spaßmachers‘ ist, so variationsreich sind seine Spielarten und Namensgebungen. Eine genealogische ‚Literaturgeschichte des Clowns‘ rekonstruieren oder eine trennscharfe Bestimmung seiner diversen Ausprägungen leisten zu wollen, ist wenig aussichtsreich. 

In der Master-Übung werden wir deshalb dem Phänomen der Narren und Clowns in der Literatur exemplarisch anhand ausgewählter Narren- und Clownsgeschichten nachgehen: Welche Funktion haben Narren und Clowns in der Literatur? Worin liegt ihr narratives Potential? Worin unterscheiden sie sich von anderen Sonderlingen und Außenseitern in der Literatur? Nach einer einleitenden vorläufigen Kartierung des ‚Clownesken‘ in der Literatur widmen wir uns zunächst einigen Bestellern der Frühen Neuzeit, nämlich Sebastian Brants Moralsatire Das Narrenschiff, der Schwanksammlung Till Eulenspiegel sowie der ironischen Lehrrede Lob der Torheit des niederländischen Humanisten Erasmus von Rotterdam. Sodann schlagen wir einen weiten Bogen ins 20. und 21. Jahrhundert, zu Heinrich Böll, Stephan Krawczyk und Michael Köhmeier. Haben Bölls Roman Ansichten eines Clowns, Krawczyks autobiografischer Bericht Der Narr und Michael Köhlmeiers fiktionale Doppelbiografie Zwei Herren am Strand noch etwas mit der frühneuzeitlichen Narrenliteratur gemeinsam? Wo liegen die strukturellen und/oder inhaltlichen Analogien, wo die Unterschiede? Und welche Schlüsse lassen diese über unsere Zeit zu – und über das Erzählen in unserer und über unsere Zeit? 

Literatur

Bitte lesen Sie folgende Primärtexte

Sebastian Brant: Das Narrenschiff [z.B. Wiesbaden: marix 2013, Kosten: ca. 6 €]

Till Eulenspiegel [hrsg. von Siegfried H. Sichtermann. Berlin: Insel 1999, Kosten: neu ca. 11 €, gebraucht ab ca. 5 € ]

Ersamsus von Rotterdam: Lob der Torheit [z.B. Wiesbaden: marix 2014, Kosten: ca. 6 €]

Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Mit einem Nachwort des Autors [München: dtv. 52. Aufl. 2006, Kosten: neu ca. 10 €, gebraucht ab ca. 2 €]

Stephan Krawczyk: Der Narr [München: Pendo 2003, Kosten: gebraucht ca. 6 €]

Michael Köhlmeier: Zwei Herren am Strand [München: dtv. 5. Aufl. 2017, Kosten: neu ca. 10 €, gebraucht ab 4 €] 

 

Forschungsliteratur:

Constantin von Barloewen: Clowns. Versuch über das Stolpern. Mit einem Vorwort von André Heller. München: Diederichs 2010.

Harvey Cox: Das Fest der Narren. Stuttgart: Kreuz-Verlag 1971.

Elodie Kalb: Clownerie. Kommunikation zwischen Kontinuität und Verunsicherung. Paderborn: Fink 2017.

Nicola Kaminski: 'Stultitia' als Sophistin. Satire ohne Norm im 'Lob der Torheit' des Erasmus von Rotterdam. In: DVJS, Bd. 68 (1994), H. 1, S. 22-44.

Andreas Keller: Frühe Neuzeit. Das rhetorische Zeitalter. Berlin: Akademie-Verlag 2008.

Barbara Könneker: Wesen und Wandlung der Narrenidee im Zeitalter des Humanismus. Brant – Murner – Erasmus. Wiesbaden: Steiner 1966.

Dies.: Satire im 16. Jahrhundert. Epoche - Werke - Wirkung. München: C.H. Beck 1991.

Maurice Lever: Zepter und Narrenkappe. Die Geschichte des Hofnarren. Frankfurt: Dionus-Trikont-Verlag 1992.

William Riggan: Picaros, Madmen, Naifs and Clowns. The Unreliable First-Person Narrator. Oklahoma: University of Oklahoma Press 1981.

Roswitha von dem Borne: Der Clown. Geschichte einer Gestalt. Stuttgart: Urachhaus 1993.

Richard Weihe (Hrsg.): Über den Clown. Künstlerische und theoretische Perspektiven. Bielefeld: transcript  2016. 

Jean Schillinger (Hrsg.): Der Narr in der deutschen Literatur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Kolloquium in Nancy (13. – 14. März 2008). Bern; Berlin; Frankfurt a.M. u.a.: Lang 2009.

 

Bemerkung

Der Besuch der ebenfalls im Sommersemester stattfindenden Ringvorlesung "Narren, Clowns, Spaßmacher" (montags 19 s.t. bis ca. 20.30 Uhr im Festsaal des Saarbrücker Rathauses) wird dringend empfohlen! 


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024