Kommentar |
Die brüchige Akropolis wurde in den vergangenen Jahren geradezu zum medialen Symbol des nordeuropäischen Blicks auf Europa: Die Frage nach Standards, Lebensmodell und Zugehörigkeit wurde dabei nicht nur in ein Nord-Süd-Gefälle, sondern auch auf ökonomische Probleme verengt. Phänomene sozialer Spaltung und politischer Radikalisierung haben dabei längst deutlich werden lassen, dass die Krise durchaus nicht allein budgetärer Natur ist, sondern eine tiefe Krise der europäischen Konstitution selbst bedeutet. Im mediterranen Süden Europas werden dabei wie unter einem Brennglas jene Probleme deutlich, denen Europa sich in einem globalisierten Kontext stellen muss. Anstatt den Süden als Denkoption abzuspalten, will das Seminar es sich daher zur Aufgabe machen, Europa vom Süden her zu verstehen. |