Verfahren und Erscheinungsformen künstlicher Intelligenz bestimmen nicht nur den informationstechnologischen Diskurs und öffentliche Debatten, sondern sind längst in den Künsten angekommen – als deren Sujet zum einen, zum anderen als Instrumente kreativer künstlerischer Produktion. Die Vorlesung wird zunächst die Literatur-, Film- und Theatergeschichte der KI vorstellen, deren Werke weit über die Gegenwart hinausreichen. Ein weiterer Blick gilt KI-angelehnten Themen innerhalb der bildenden Kunst und im Videospiel. Im Anschluss daran werden KI-basierte Verfahren künstlerischer Produktion und Kreativität für unterschiedliche Kunstformen diskutiert. Die untersuchten Beispiele reichen von KI-generierten Musikalben über mittels algorithmisch erzeugte literarische Klein- und Großformen bis zu Filmen, die in ihrer Genese auf KI-basierte Programme zurückgehen. Die Vorlesung fragt nach dem kreativen Potenzial, das sich in solchen Verfahren andeutet und das unsere Vorstellungen von Kunst entscheidend ändern kann sowie Begriffe wie Autorschaft, Kreativität und Originalität neu befragen wird.
Am 3. Dezember wird die Bachmann-Preisträgerin, Journalistin und 'Vordenkerin des digitalen Zeitalters' Kathrin Passig im Rahmen der Vorlesung einen Gastvortrag zu „Tippenden Roboterhänden” halten.
Die Vorlesung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche am 22. Oktober.
Zur Anschaffung empfohlen
Kathrin Passig: Vielleicht ist das neu und erfreulich. Technik. Literatur. Kritik. Graz 2019
Ian McEwan: Maschinen wie ich. Zürich 2019
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