‚Realismus‘ wird in der Gegenwart vielfach als Merkmal von Qualität gehandelt: Serien, Filme oder Romane werden für ihre glaubwürdigen Charaktere und die realistische Darstellung der Ereignisse gelobt, während andere aufgrund mangelnder Plausibilität in die Kritik geraten. Doch was meinen wir eigentlich, wenn wir von Realismus sprechen? Im Seminar werden wir, beginnend mit der Epoche des Realismus, untersuchen, wie sich das Verständnis von ‚realistischem‘ Erzählen über die Zeit hinweg verändert hat und in welches Verhältnis Literatur und Wirklichkeit in den verschiedenen literaturgeschichtlichen Epochen zueinander gesetzt wurden. Dabei werden wir uns auch mit Texten befassen, die solche Ästhetiken des realistischen Erzählens subvertieren. Der Fokus des Seminars wird auf literarischen Texten liegen, jedoch werden wir diese auch in Bezug zu anderen Medien wie Film und Videospiel setzen.
Vorab gelesen werden sollten:
Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen
Theodor Storm: Der Schimmelreiter
Heinz Strunk: Der goldene Handschuh |