Vergleicht man Bilder und Karten von Landschaften aus den 40er Jahren aus verschiedensten Ländern mit solchen von heute, so stellt man natürlich des Öfteren wesentliche Veränderungen fest. Vereinfacht gesehen können diese als ein Spiegel von sozio-gesellschaftlichen Veränderungen interpretiert werden. So stellt man zumindest grosse Umwandlungen von sog. „Kulturlandschaften” fest, die meist als dauerhaft vom Menschen geprägte Landschaften definiert werden. Es können „materielle” Landschaften wie Stadtlandschaften, Industrie- oder Wirtschaftslandschaften, ländliche Räume dazu gehören, aber auch „immaterielle” Landschaften, die eher Kulturgebiete verkörpern. Fast überall auf der Erde sind anthropische Aktionen nachweisbar, welche auf kulturelle Prägungen, identitätsbildende Hinweise oder auch auf gedächnisstarke Orte deuten.
In diesem Proseminar soll die vermutete Wichtigkeit der eben erwähnten gedächnis-, kulturell- und identitätsstiftenden Elemente von sogenannten „Kulturlandschaften” untersucht werden. Dies erfolgt auf der Basis von Bildern, (Dokumentar)filmen, Karten, Presseartikeln. Dabei wird sichtlich werden, dass die Kulturlandschaften, welche eine Verflechtung des Menschen und der Natur sowie eine lange und intime Beziehung der Bevölkerungen mit ihrer Umgebung darstellen, repräsentativ und symbolisch für Umwandlungen der Gesellschaft sind. Danach sollen medial vermittelte Bilder der sog. „Globalisierung” in den Blick genommen werden. Anhand von Kulturlandschaftsuntersuchungen wird der Einfluss der von der „Globalisierung” verursachte Umwandlungen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen hinterfragt. Das Kreuzen von visuellen Materialien und Texten, Zahlen und Untersuchungen u.a. aus dem sozialen, ökonomischen und ökologischen Bereich sollen ermöglichen, Überlegungen über mögliche Konsequenzen auf interkulturelle Beziehungen, bzw. Kommunikation anzustellen.
Die Kulturlandschaften spiegeln sicherlich die Entwicklungen von Gesellschaften im Laufe der Zeit, was auch die Frage aufwirft, mit welcher Akzeptanz diese Gesellschaften den Veränderungen begegnen und wie es mit der Verantwortung des Einzelnen insbesondere bei der Mitgestaltung von interkulturellen Beziehungen steht?
Bemerkung: Anmeldung über HIS-LSF.
Art und Umfang der Leistungsnachweise richten sich nach den einschlägigen Studienordnungen.
Arbeitssprachen im Seminar: Deutsch und Französisch.
Hausarbeiten: Deutsch und/oder Französisch.
Eine ausführliche Auswahlbibliographie wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
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