Psychodynamische Diagnostik und Therapieplanung
In diesem praxisorientierten Seminar werden den Studierenden theoretische Grundlagen sowie Anwendung und Durchführung der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-2) vermittelt.
Neben einer diagnostischen Einschätzung anhand der rein phänomenologischen Klassifikationssysteme wie ICD bzw. DSM verlangt der Antrag zur Psychotherapie im Rahmen psychodynamisch orientierter Psychotherapieverfahren ebenfalls eine psychodynamische Fall- und Behandlungskonzeption. Die OPD-2 dient an dieser Stelle als Hilfsmittel eine strukturierte Einschätzung und Therapieplanung vorzunehmen. Sie basiert auf einem halbstrukturierten Interview und ermöglicht die reliable und valide Erfassung psychodynamischer Kern-Konstrukte anhand von beschriebenen und operationalisierten Achsen zur Krankheitsverarbeitung, der Beziehungs- und Konfliktebene, zur Einschätzung der Persönlichkeitsstruktur sowie einer syndromalen Ebene. Der Therapeut/ Die Therapeutin erhält dadurch ein individuelles Profil der störungsrelevanten aktuellen Probleme und Lebensschwierigkeiten sowie aktivierbarer Ressourcen eines Patienten.
Das Seminar umfasst 7 Doppelstunden (3 Zeitstunden) sowie literaturbasierte Vor- und Nachbereitung. Zunächst wird das multiachsiale System der OPD-2 ausführlich vorgestellt und diskutiert. Damit der Schwerpunkt des Seminars auf der praktischen Durchführung liegen kann, wird die Lektüre des Manuals zur Vorbereitung des Seminars vorausgesetzt. In den weiteren Terminen wird die Durchführung des OPD-Interviews erprobt und diskutiert. In Kleingruppen wird anhand von Fallbeispielen und Übungsmaterialien die Anwendung des Systems in der Praxis trainiert. |