Kommentar |
Im Januar 2015 betonte der französische Schriftsteller Michel Houellebecq in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit, dass der Nahost-Konflikt „eine Art Abszess“ sei, der „dauernden Hass“ in Frankreich und Europa schüre: „Jedes Mal, wenn sich dieser Konflikt verschärft, spürt man das in Frankreich sofort.“ In der österreichischen Zeitung Die Presse ergänzte der Schriftsteller: „Wenn der Palästina-Konflikt erst einmal gelöst ist, werden sich die drei großen Religionen arrangieren.“ Diese kontroversen Thesen des französischen Autors werden im Rahmen des Seminars ausführlich diskutiert. Zunächst werden die Geschichte des Nahost-Konflikts und die Rolle Deutschlands sowie der EU behandelt. Anschließend wird auf die europäische Rezeption des Nahost-Konflikts, auf die Boykott-Bewegung gegen Israel (BDS) und auf palästinensische Flüchtlinge in Europa eingegangen. Der in Europa verbreitete antizionistische Antisemitismus und der Einfluss des Nahost-Konflikts auf den Antisemitismus in der EU sind weitere zentrale Schwerpunkte der Veranstaltung. |
Literatur |
Marc Grimm u. Bodo Kahmann (Hg.), Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Virulenz einer alten Feindschaft in Zeiten von Islamismus und Terror, München 2018.
Lutz Maeke, DDR und PLO: Die Palästinapolitik des SED-Staates, München 2017.
Margret Johannsen, Der Nahost-Konflikt. Eine Einführung, 4. aktualisierte Auflage, Wiesbaden 2017.
Michael Wolffsohn, Israel: Geschichte · Politik · Gesellschaft · Wirtschaft, Wiesbaden 2013. |
Bemerkung |
Termine (donnerstags): 17.10, 31.10, 7.11, 14.11, 22.11 (Freitag), 12.12.2019, 16.1 und 30.1.2020 (jeweils 10 bis 14 Uhr)
Ab der 2. Sitzung findet das Seminar im Gebäude C3 1, Raum 1.02 statt. |