Kommentar |
Im Gegensatz zu früheren Darstellungen reduziert die neuere Forschung den Siebenjährigen Krieg (1756-63) nicht länger auf seine verschiedenen regionalen Brennpunkte sondern beschreibt ihn in seinen globalen Zusammenhängen als Weltkrieg. Daraus ergibt sich u.a. die Frage nach den zu beobachtenden neuen Formen der Kriegsführung zwischen traditionellem Kabinetts- und modernem Imperialkrieg. Die zunehmende Mobilisierung national-patriotischer Deutungsmuster in der Mitte des 18. Jahrhunderts verweist dabei bereits auf die Epoche der Revolutionskriege, welcher sich der zweite Teil der Vorlesung widmet. In diesem Zusammenhang stellt sich neben der Frage nach der Entfesselung globaler Gewaltexzesse auch diejenige nach dem Beginn von Formen des ‚totalen Kriegs‘. Denn die globalen Auseinandersetzungen zwischen 1756 und 1763 wie auch zwischen 1792 und 1815 kennzeichnen sich nicht zuletzt durch die zunehmende Gewalt gegen Zivilbevölkerungen. |