Kommentar |
Lukian aus Samósata, ein im Bemühen, seine Leser zum Lachen zu bringen, ernsthafter Mann (Eunap, Vit. Soph. 2,1,9). Viele Informationen haben wir nicht über den kaiserzeitlichen Autor Lukian, der in seinen Werken stets Ernstes und Komisches miteinander verbindet. Zwischen 70 und 80 Werke werden ihm zugeschrieben, die unterschiedlichen Medien der Darstellung zuzurechnen sind. In dieser Übung schauen wir uns ausgewählte Texte zu den Themen „Philosophie und Bildung”, „Geschichte”. „Reichtum & Armut”, „Tod und Leben”, „Religionen und Kulte” auf die ihnen zugrunde liegenden Diskurse an. Dazu gehören beispielsweise die Versteigerung der Philosophen und die Betrügereien des falschen Propheten Alexander von Abonuteichos. Wir schauen ferner zu welchen Schlüssen der Fährmann Charon kommt, nachdem er sich von Hermes die Oberwelt hat zeigen lassen, lauschen dem Bericht des Menipp, der eine Reise in die Unterwelt unternommen hat, und der von dem Gericht des Minos berichtet, der beabsichtigt, die Reichen zu bestrafen und die als Esel zu inkarnieren. Wir schließen ab mit einer Reise auf den Mond in den „Wahren Geschichten”, dem wohl ersten Science-Fiction Roman der westlichen Literaturgeschichte. Eine Grundfrage, die in der Forschung häufig diskutiert wurde, ist die nach der Aussageabsicht Lukians. Handelt es sich um gesellschaftskritische Satire, prangert Lukian die Misstände seiner Zeit an oder sind es einfach nur literarische Spielereien mit Vorbildern, Variationen von Themen, die nicht unbedingt einen zeitgenössischen Bezug haben? Wie immer liegt die Antwort vermutlich irgendwo in der Mitte. Diese Frage wird uns in der Übung begleiten und wir werden am Ende der Übung versuchen, sie für uns zu beantworten.
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