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Theaterpraxis: Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline" - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Blockkurs Langtext
Veranstaltungsnummer 120795 Kurztext
Semester WiSe 2019/20 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen 12 Max. Teilnehmer/-innen 12
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 6
Belegungsfrist WindhundWarte Optionalbereich    15.09.2019 - 31.03.2020   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Fr. 17:00 bis 21:00 s.t. Einzel am 27.03.2020 Gebäude B3 1 - Sitzungssaal (0.11)        
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Sa. 10:30 bis 18:30 s.t. Einzel am 29.02.2020 Gebäude B3 1 - Sitzungssaal (0.11)        
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Sa. 10:30 bis 19:00 s.t. Einzel am 28.03.2020 Gebäude B3 1 - Sitzungssaal (0.11)        
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So. 10:30 bis 14:30 s.t. Einzel am 01.03.2020 Gebäude B3 1 - Sitzungssaal (0.11)        
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So. 10:00 bis 15:00 s.t. Einzel am 29.03.2020 Gebäude B3 1 - Sitzungssaal (0.11)        
Gruppe :
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Blum, Stephanie , Dr. (begleitend)
Metzner, Mareile (federführend)
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich - 20171
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich - 20131
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich - 20111
Zuordnung zu Einrichtungen
Studienbüro
Inhalt
Kurzkommentar

ACHTUNG: Die Veranstaltung geht über zwei Semester. Sie beginnt im Wintersemester mit einer literaturwissenschaftlichen Einführung in das Stück, dann folgen Rollenvergabe und erste Proben. Die Premiere sowie zwei weitere Probewochenenden finden im Sommersemester statt: 18./19. April, 23./24. Mai (Endproben in der Aula) und 20./21. Juni (Generalprobe und Aufführung in der Aula).

 

Bitte melden Sie sich nur an, wenn Sie auch an den Terminen im Sommersemester teilnehmen können!

 

Kommentar

Die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Dramen gehört zur universitären Lehre, die Beschäftigung mit dem Transfer des Textes auf eine Bühne hingegen ist eine Besonderheit. Nach Frank Wedekinds Frühlings Erwachen wird mit Ödön von Horváths Kasimir und Karoline in einer zweisemestrigen Lehrveranstaltung an der UdS erneut ein Klassiker der Moderne szenisch erarbeitet und zur Aufführung gebracht; der theaterpraktischen Arbeit vorangestellt ist eine literaturwissenschaftliche Einführung.

Da die Universität zunehmend ein Ort lebenslangen Lernens ist, wollen wir mit dieser Lehrveranstaltung erneut Studierende, die ihr Erststudium absolvieren, und solche, die sich als Gasthörer*innen wissenschaftlich weiterbilden, zusammenführen. Den Studierenden, die im Rahmen ihres Erststudiums als Ergänzungsfach den Bachelor Optionalbereich belegen, wird die Integration von Theaterpraxis in ihr zumeist theoretisch-geisteswissenschaftliches Studium ermöglicht. Den Gasthörer*innen bietet sich die Chance der generationsübergreifenden Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Projekt.                                                                                      

Der Generationen-Gap ist in Ödön von Horváths Kasimir und Karoline bereits angelegt: eine vom rasant fortschreitenden technologischen Fortschritt abgehängte Jugend in wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten kämpft hier mit allen Mitteln um ihr kleines Glück. Ihr gegenüber steht eine finanziell abgesicherte, privilegierte Riege der „Alten”. Unter der Gattungsbezeichnung Volksstück zeichnet der Autor im Jahr 1932 ein scharfsichtiges, schonungsloses und in vielerlei Hinsicht nach über 90 Jahren immer noch hochaktuelles Gesellschaftsporträt. Das Stück richtet den Blick auf die Zusammehänge von sozialer Zugehörigkeit und den ökonomischen Bedinungen, denen nicht zuletzt auch zwischenmenschliche Beziehungen unterliegen. Unter dem fast schon ironischen Motto "Und die Liebe höret nimmer auf" stürzen sich die Protagonist*innen in das Getümmel des Münchener Oktoberfests, wo Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten aufeinander treffen. Die besondere Kulisse des Oktoberfestes steht für die Welt der Vergnügung und des schönen Scheins. Eingängige Schlagertexte geraten in Kontrast zur Gefühlswelt der Figuren, deren illusionäre Selbsttäuschung demaskiert wird. Die Spannung zwischen zynischem Humor und existenzieller Traurigkeit macht den besonderen Reiz des Stückes aus.

Rollentausch

Horváths Blick auf die Kräfteverhältnisse zwischen den Geschlechtern in Kasimir und Karoline ist ein ironischer. In unserer Lehrveranstaltung spitzen wir die bereits angelegte Befragung des männlichen und weiblichen Selbst- und Fremdbildes weiter zu, indem wir kurzerhand die Rollen tauschen: alle jungen Erwachsenen-Figuren werden gegengeschlechtlich besetzt, Kasimir also von einer Frau und Karoline von einem Mann gespielt. Ziel ist eine möglichst ernsthafte Auseinandersetzung mit den jeweiligen geschlechtlichen Zuschreibungen. Die entstehende Reibung hat zweifelsohne auch eine komische Komponente, dennoch geht es in erster Linie darum, spielerisch die Perspektive zu wechseln, das gesellschaftliche Korsett sichtbar und erfahrbar zu machen und dabei gleichzeitig unterhaltsam Horváths Tragikomödie vom Scheitern einer Liebesbeziehung an widrigen gesellschaftlichen Gegebenheiten zu erzählen.

Abhängig von der Konstellation der Teilnehmer*innen werden weitere dramaturgische Überlegungen und die Spielfassung der jeweiligen Gruppenzusammensetzung angepasst. Schauspielerische Erfahrungen der Teilnehmer*innen sind von Vorteil, aber nicht notwendig. 

 

Bemerkung

Zur Person:

MAREILE METZNER schloss zunächst ein Anglistik-Grundstudium in Frankfurt am Main ab und wechselte zum Hauptstudium für die Fächer Theaterwissenschaften und Komparatistik an die Freie Universität Berlin. Mit ihrer Aufnahme an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Graz entschied sie sich schließlich aber gegen eine akademische Laufbahn und für die Bühne. Nach Festengagements am Luzerner Theater und am Rheinischen Landestheater Neuss kehrte sie 2002 als freiberufliche Schauspielerin nach Berlin zurück. Von dort aus ist sie seitdem als Gast an diversen Theatern und in zahlreichen freien, zum Teil prämierten Produktionen im gesamten deutschsprachigen Raum zu sehen.

Seit 2010 arbeitet Mareile Metzner auch als Regisseurin: Am Theater Ansbach inszenierte sie Miss Sara Sampson (eingeladen zu den Kamenzer Lessing-Tagen 2011), Das Käthchen von Heilbronn und Tschick, am Theater an der Glocksee Hannover brachte sie - erstmalig unter ihrem eigenen Label „metzner&schüchner” - die Stückentwicklung Nicht von schlechten Eltern zur Uraufführung. Am Theater unterm Dach Berlin inszenierte sie die Uraufführung von Tobias Schwartz’ Der Theaterkritiker sowie als Autorin und Spielerin die musikalische Solo-Performance Breaking Brunhild.

Lehrbeauftragte an der Universität des Saarlandes war sie bereits von 2011 bis 2014, womit erstmals praktische Theaterarbeit auf dem Lehrplan der Universität stand. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Text und Inszenierung” erarbeitete sie mit studentischen Ensembles Klassiker der deutschsprachigen Dramenliteratur (u.a. Schillers Maria Stuart). 2018/19 zeichnete sie für die Inszenierung von Frank Wedekinds Frühlings Erwachen im Rahmen der gleichnamigen theaterpraktischen Lehrveranstaltung an der UdS verantwortlich.

 

www.mareile-metzner.de

Zielgruppe

Neben der Anmeldung im LSF-Portal ist eine Voranmeldung per Mail an Mareile Metzner (mareile.metzner@web.de) verpflichtend: Bitte stellen Sie sich in einer Mail kurz vor, mit Auskunft über etwaige Theatererfahrungen und Ihre Motivation.

So ist es uns möglich, die Fassung des Stückes auf die Zusammensetzung der Gruppe abzustimmen.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20 , Aktuelles Semester: SoSe 2024