Das Seminar "Staatliche Gewalt in Kriegs- und Kolonialkontexten - Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im Frankreich des 20. Jahrhunderts", das als Exkursionsveranstaltung zum Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg geplant war, wird ebenfalls in digitaler Form stattfinden. Den Themenplan für das restliche SoSe, Arbeitsmaterialien für die ersten Sitzungen sowie konkrete Angaben über den weiteren Ablauf stehen ab Donnerstag, 7. Mai, auf der Moodle-Plattform. Bleibt die Teilnehmendenzahl überschaubar, sind ab dem 28. Mai teams-Sitzungen geplant, jeweils donnerstags, 14.15 Uhr.
->; Moodle-Kurs: https://lms.sulb.uni-saarland.de/moodle/course/view.php?id=2156
->; Moodle-Passwort: Sem_Kriegskontexte_Frankreich
Achtung Terminänderung:
Die Einführungssitzungen für die Exkursion werden aufgrund der aktuellen Lage verschoben und nun am 3.6, 17.6. und 1.7. jeweils um 18 Uhr stattfinden, die Exkursion als Block am Dt.-Frz. Institut in Ludwigsburg vom 6.7.-9.7.
• Die Teilnehmerzahl ist auf 15 beschränkt.
• Der Eigenbeitrag pro Person wird bei ca. 80 Euro liegen.
Das Seminar hat zum Ziel, Studierenden den Reiz des eigenständigen Forschens näherzubringen. Für ein Frankreichthema eignet sich kaum ein Ort besser dafür als die Frankreich-Bibliothek am Deutsch-Französischen Institut (DFI) in Ludwigsburg, die wohl führende deutsche Informations- und Dokumentationseinrichtung zum aktuellen Frankreich und zum deutsch-französischen Verhältnis. Dankenswerterweise stellt das DFI seine vorzügliche Infrastruktur zur Verfügung und bietet der UdS-"Forschergruppe" neben einer Einführung in die Recherchemöglichkeiten und Dienstleistungen einen eigenen Seminarraum zur Diskussion und Präsentation der Ergebnisse sowie ein kleines Rahmenprogramm.
Inhaltlich behandeln wir Fragen der Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Frankreich, die seit vielen Jahren hochaktuell sind und stets zu leidenschaftlichen öffentlichen Debatten führten und führen. Ging es zunächst vor allem um das Vichy-Regime, so gelangte mehr und mehr der Algerienkrieg in den Blickpunkt des Interesses, dann immer stärker die gesamte französische Kolonialgeschichte. Zuletzt ist angesichts der 100. Jahrestage von Kriegsausbruch, Kriegsverlauf und Kriegsende la grande guerre wieder stark in den Gedenkfokus gerückt, ohne dass die späteren Konflikte damit von der Agenda verschwunden wären. Das Seminar will einen Überblick über französische Kriegs- und Kolonialgeschichte(n) des 20. Jh. vermitteln sowie über den staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit Gewaltakten und Verbrechen, die im Zusammenhang mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, mit dem Indochina- und Algerienkrieg, ggf. anderen Kolonialkonflikten begangen worden sind. Gefragt wird nach den Mechanismen und Akteuren, die Krieg und Gewalt zu bestimmten Zeitpunkten wiederaufleben lassen und zu staatlichen (Re-)Aktionen führen, sei es durch Politiker-Reden oder Gesetze, sei es durch Schaffung von Gedenktagen, Gedenkstätten, Museen etc. |