Kommentar |
Der Umgang mit den Überresten der antiken Kultur war immer auch von einem besonderen Gefühl der Ehrfurcht geprägt, teils wegen der eindrucksvollen Größe der Ruinen und der Qualität der Kunstwerke, zu nicht geringem Teil aber auch, weil diese Überreste mit den als vorbildlich empfundenen literarischen Texten der Antike in Verbindung gebracht werden konnten. Es kam dadurch einerseits zu einer „Poetisierung“ der Orte, andererseits aber auch zu einer „topographischen Lektüre“ von Texten, die ursprünglich ganz andere Intentionen hatten. Solchen Beziehungen zwischen Text und Sache soll in der Lektüreübung an vertrauten und weniger bekannten Beispielen aus der Stadt Rom nachgegangen werden. Zugleich soll gefragt werden, inwieweit auch die Antike bereits einen sentimentalen Umgang mit den Überresten der Vergangenheit kannte und damit ein Empfinden für den „Genius“ eines Ortes hatte. Die Übung eignet sich vorzüglich als Vorbereitung auf die im November 2020 stattfindende Romexkursion. Es werden sowohl Prosa- als auch Dichtungstexte gelesen und auch zwei unterschiedliche Abschlussklausuren gestellt. |