"Corona"-Update (Stand 16. April 2020):
Für diese Lehrveranstaltung existiert ein Moodle-Kurs, in den sich Teilnehmer*innen selbst einschreiben können. Eventuelle Änderungen von Veranstaltungsorten und -zeiten werden von den Dozent*innen über Moodle mitgeteilt und nicht im LSF aktualisiert.
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Der historische Ereigniszeitraum zwischen 1500 und dem beginnenden 20. Jahrhundert ist von transregionalen und -kontinentalen Beziehungsverdichtungen geprägt. Die maritimen Erkundungen des 16. Jahrhunderts verändern die kulturelle Geografie der ‚Alten Welt‘ nachhaltig; tradierte Vorstellungen von der Verbreitung und Beschaffenheit menschlicher Lebensformen müssen sich dem beschleunigten Erfahrungszuwachs anpassen. Nicht nur in Europa werden Gesellschaften herausgefordert, ihr Verhältnis zum geografisch Fernen und kulturell Fremden neu zu bestimmen. In diesem Prozess fällt mentalen und materiellen Bildern eine konstitutive Rolle zu: Die Vorlesung geht der Frage nach, wie die jeweils involvierten Bildkulturen auf ›lokaler‹ Ebene zur Konstruktion von Fremd- und Eigenbildern beigetragen und sich im transregionalen Austausch verändert haben. Drei Aspekte stehen dabei im Mittelpunkt: (a) die Diskussion von visuell orientierten Alteritätskonzepten in der (kunst-) historischen Frühneuzeit-Forschung (b) die mediengeschichtliche Entwicklung des druckgrafisch reproduzierten Bildes vom Holzschnitt zur Lithografie und (c) die Funktionen des Bildes im Prozess einer Verwissenschaftlichung der Fremderfahrung, die sich seit dem frühen 19. Jahrhundert vor allem mit dem Entstehen der Anthropologie und Ethnografie verbindet. |