Kommentar |
In diesem Brückenkurs widmen wir uns großen Prozessen und Rechtsfällen der heidnischen Antike. Wir beginnen mit einer Auswahl von Fällen aus dem klassischen Athen, darunter natürlich der Hermenfrevel aus dem Jahr 415 v. Chr. und der Sokrates-Prozess, der wohl bekannteste Skandal der griechischen Rechtsgeschichte. Dieser wird auf neuestem Forschungsstand noch einmal unter die Lupe genommen. Das griechische Gerichtswesen genoss keinen guten Ruf. Zu viele Prozesse wurden angestrebt, zu viele Urteile wurden nach dem Dafürhalten der Zeitgenossen von den Laienrichtern eher aus dem Grund gefällt, dass eine Partei sich als rhetorisch geschickter erwies. Andere beklagten sich, dass die Gerichte stark politisiert waren. Und tatsächlich sind diese Prozesse ohne den zeitgenössischen historischen, politischen, kulturellen und religiösen Kontext nicht zu verstehen. Eine ähnlich große Prozessfreudigkeit wie das klassische Athen findet sich in der späten römischen Republik. Auch hier werden einige berühmte und interessante Fälle ausgewählt und ein Einblick in das Prozesswesen der späten Republik gewährt. Die letzten Beispiele führen in die Zeit des Prinzipats, hier geht es um Majestätsbeleidigung, Zauberei, Magie und Verschwörungen gegen den Princeps. |