Die Familie als soziale Formation zählt seit jeher zu den wichtigsten zwischenmenschlichen Organisationsformen im privaten Raum, ist dabei aber ausgeprägten Wandlungsprozessen unterworfen. Auch die Literatur bedient sich seit der attischen Tragödie mit Vorliebe dieses Motivs und stellt dabei vielfältige Facetten des menschlichen Zusammenlebens dar.
Das Seminar untersucht daher die literarischen Reflexionen familiärer Beziehungsgefüge mit ihren Realisierungsbedingungen und auftretenden Konflikten. Dabei werden nicht nur das Sujet der Ehe und die Darstellung von Geschlechterrollen, sondern auch Fragen der Kindererziehung und Auseinandersetzungen zwischen GenerationenEinzug in unsere Untersuchungen finden.
Wir beschäftigen uns sowohl mit einschlägigen literarischen Texten kanonisierter Autoren wie z.B. Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Thomas Mann und Franz Kafka als auch mit verschiedensten Gattungen vom Bürgerlichen Trauerspiel über die Novelle bis hin zum Roman in einer zeitlichen Bandbreite vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Folgende Texte sind vor Vorlesungsbeginn anzuschaffen:
Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson (Reclam)
Friedrich Schiller: Die Räuber (Reclam)
Heinrich von Kleist: Die Familie Schroffenstein (Reclam)
Arno Holz/Johannes Schlaf: Die Familie Selicke (Reclam)
Thomas Mann: Buddenbrooks (Fischer)
Franz Kafka: Die Verwandlung (Reclam)
Peter Turrini: Sauschlachten (Suhrkamp)
Weitere Texte und Materialien werden in Moodle bereitgestellt. |