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Kirschblüte an Weihnachten, erfrorene Singvögel im Mai, Wirbelstürme, die Kupferdächer abdeckten, Dauerregen, der Ortschaften in Lagunenstädte verwandelte. Dürre, die Flüsse austrocknete – Wetterphänomene lieferten immer reichlich Stoff für Einträge in Chroniken, Tagebücher und Memoiren, waren Gegenstand von Rapporten königlicher Finanzbeamter und von Berichten der Geheimpolizei. Bescherten andauernde höhere Jahrestemperaturen Doppelernten und einen Bevölkerungsanstieg, so führten längere Kälteperioden zu Hungersnöten und Revolten. Wird die Warmzeit des Mittelalters als Katalysator des Fortschritts gewertet, gilt dagegen der Beginn der „Kleinen Eiszeit” unter anderem als eine der wesentlichen Ursachen für die Hexenverfolgung als Jagd auf mögliche Verantwortliche für die sich verschlechternden Lebensbedingungen. Extreme Witterungserscheinungen wurden politisch wie auch religiös instrumentalisiert, waren als Begründung für militärisches Scheitern hochwillkommen und konnten die allgemeine Stimmungslage entscheidend beeinflussen. Mit gutem Recht darf sogar behauptet werden, dass zumindest zweimal sintflutartige Regenfälle den Lauf der französischen Geschichte geändert haben.
Anhand von einschlägigem Quellenmaterial soll die Übung einen kurzen Abriss der Geschichte von Wetter und Klima in Frankreich ab dem Mittelalter liefern und Rückwirkungen auf die politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung des Landes beleuchten.
WICHTIGE MITTEILUNG: Die Veranstaltung entfällt im Sommersemester. Im Wintersemester wird sie wieder angeboten. |
