Kommentar |
Bayern war und ist eine Hochburg des Katholizismus. Doch auch hier gab es im 16. Jahrhundert reformatorische Tendenzen. Die regierenden Wittelsbacher reagierten darauf mit einem entschlossenem Vorgehen, das Bayern zu einem Musterstaat der Gegenreformation und der katholischen Reform machen sollte. Viele Bauten, Institutionen und Merkmale des bayerischen Katholizismus entstanden so erst in der Zeit des späten 16. und 17. Jahrhunderts. Im Seminar werden wir uns einerseits mit den Konzepten Gegenreformation und Katholische Reform und ihrer zentralen Bedeutung für die neuzeitliche Geschichte beschäftigen; und andererseits beide Elemente im bayerischen Fall ‚in action‘ betrachten. Das Spektrum der Themen reicht von der religiösen Selbstinszenierung des Herrscherhauses über die neuen Orden und Bildungseinrichtungen bis zur Volksfrömmigkeit, wie sie in Prozessionen und Votivbildern zutage tritt. Parallel findet in diesem Semester eine Exkursion des Lehrstuhls nach München statt (29.6.-3.7.), bei der sich bestimmte im Seminar behandelte Phänomene vor Ort betrachten lassen. An sich ist die Teilnahme am HS Wittelsbacher (Behringer) oder der Übung München (Nipperdey) Voraussetzung zur Teilnahme an der Exkursion. Falls aber Plätze frei bleiben, können auch Teilnehmer des PS an der Exkursion teilnehmen. Abgesehen davon ergeben sich Synergieeffekte zwischen dem Proseminar und der genannten Übung, so dass es auch ohne Exkursionsteilnahme nützlich sein kann, beide zu verbinden.
Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit anzufertigen; dazu kommen verschiedene Aufgaben während des Semesters (Referat, Quellenanalyse usw.). |
Literatur |
Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. II. Das alte Bayern, München 1988; Andreas Kraus, Geschichte Bayerns. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 42013; Dieter Weiß, Katholische Reform und Gegenreformation, Darmstadt 2005. |