Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Muster-Hochschule
Startseite    Anmelden    SoSe 2024      Umschalten in deutsche Sprache / Switch to english language      Sitemap

Erinnerungsdiskurse - die Shoah in Literatur, Film und anderen Medien - Einzelansicht

Zurück
  • Funktionen:
  • Zur Zeit keine Belegung möglich
Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 123551 Kurztext
Semester SoSe 2020 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen 30 Max. Teilnehmer/-innen 30
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits 3
Sprache Deutsch
Belegungsfrist WindhundWarte Optionalbereich    01.03.2020 - 30.09.2020   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Mo. 14:00 bis 16:00 woch 06.04.2020 bis 13.07.2020           
Gruppe :
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Blum, Stephanie , Dr. (federführend)
Zuordnung zu Einrichtungen
Studienbüro
Inhalt
Kurzkommentar

Aktuelle Infos: Der Kurs findet ab Mai (voraussichtlich digital) statt, vorbereitende Materialen stehen bei Moodle bereit. Sollten Sie sich im Laufe des Aprils noch zu dem Kurs anmelden, kontaktieren Sie bitte neben der Anmeldung im LSF-Portal auch die Dozentin per Mail, damit eine Kommunikation über Kursinhalte und -abläufe stattfinden kann.

Kommentar

Dass auch im Jahr 2020 die Frage nach der Erinnerung an die Shoah eine strittige ist, zeigte jüngst die viel kritisierte Aktion des sogenannten „Zentrums für politische Schönheit” in Berlin. Sie errichteten im Dezember 2019 vor dem Reichstagsgebäude eine Säule mit einem Bohrkern, der angeblich aus dem Boden in der Umgebung eines der Vernichtungslager stammt und Asche von ermordeten NS-Opfern enthält. Ziel der Aktion sei einerseits die Erinnerung an die Opfer und die Frage nach dem Verbleib deren Asche, andererseits aber auch die Mahnung von einer Zusammenarbeit der konservativen Parteien mit der AfD. Kritik wurde von zahlreichen jüdischen Organisationen, aber auch von Kulturschaffenden und Politiker*innen laut: Wegen des Verstoßes gegen die in der jüdischen Religion wichtige Totenruhe warf man der Aktion mangelnden Respekt gegenüber der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden, aber auch die Ausnutzung des Genozids für ein medial inszeniertes Kunsthappening und die damit verbundene Emotionalisierung des Diskurses vor. Das Zentrum für politische Schönheit entschuldigte sich anschließend für die Aktion.

Das Beispiel zeigt, dass nicht nur die Erinnerung an die Shoah selbst, sondern auch das Wie, das Warum und die beteiligten Personengruppen eine Rolle spielen. Diese Debatte ist nicht neu: Die Problematik einer angemessenen künstlerischen Auseinandersetzung mit der Shoah formiert bereits seit der Nachkriegszeit einen zentralen Diskurs in der deutschsprachigen Literatur. Ausgehend von Theodor W. Adornos prominentem Diktum aus dem Jahr 1949, „nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben” sei „barbarisch”, widmen sich die Debatten der künstlerischen Darstellbarkeit der Shoah in Literatur und davon ausgehend auch im Film. Hierbei lassen sich verschiedene Schwerpunkte ausmachen, beispielsweise die Frage nach dem Verhältnis von historischen Fakten und Fiktion, nach dem Zusammenhang von individuellem und kollektivem Schicksal oder die Frage der Zeugenschaft. Auf einer Metaebene spielt häufig der Aspekt der Sprachlosigkeit, des Verstummens und Schweigens angesichts des Unfassbaren eine Rolle. Aber auch die Angemessenheit einer Ästhetisierung, die Grenzen der Darstellbarkeit oder einer Verbindung mit Komik und Groteske werden diskutiert.

Diesen Erinnerungsdiskursen wird das Seminar anhand der Analyse einschlägiger Texte und Filme nachgehen. Prägende Topoi und Motive stehen hierbei ebenso im Fokus wie der Zusammenhang von künstlerischer Darstellung und gesamtgesellschaftlichen Debatten. Wir analysieren autobiographische Berichte und Essays, Lyrik, aber auch theoretische Beiträge. Auch an Filmen wird ein breites Spektrum von Dokumentarfilm, über DDR-Spielfilm hin zum Hollywood-Blockbuster untersucht werden. Ausgehend von diesen einschlägigen Texten und Filmen widmen wir uns dann neueren medialen Projekten, z.B. Comics oder auch Instagram-Stories. 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024