Cicero bezeichnet Herodot als pater historiae, als Vater der Geschichte. Herodot steht am Beginn griechischer Geschichtsschreibung. Sein Werk, das nicht nur die Hauptquelle zu den Perserkriegen ist, sondern beispielsweise zahlreiche ethnographische Exkurse enthält, wird in dieser Übung in Auszügen gelesen. Cicero kontrastiert in seiner Abhandlung über die Gesetze Dichtung mit Geschichtsschreibung und spricht in Zusammenhang mit Herodots Werk abwertend von innumerabiles fabulae, von unzählbaren Märchen, die der griechische Historiograph in seinem Werk erzählt. Ciceros harschem Urteil folgend, stand Herodot lange Zeit im Schatten von Thukydides. Heute wird hingegen nicht nur der literarische Wert des Werkes hoch gelobt, sondern es wird auch als Kulturgeschichtsschreibung geschätzt, die sich nicht nur auf politisch-militärische Ereignisse beschränkt. Im Zentrum der Übung steht die Textarbeit.
Referatsthemen sind: Kroisos - Reichtum, Glück und Hybris, Die Lyder - Aufstieg und Untergang, die Perser, die Ägypter, Kyros der Große und die Expansion, Kambyses, der verrrückte Herrscher, sowie die Schlachten bei Marathon und bei den Thermopylen. Es werden also sowohl die ethnographischen Exkurse als auch einzelne "Helden" sowie historische Ereignisse behandelt.
Neben der Übernahme eines Referates wird erwartet, dass die Teilnehmer die ausgewählten Textpassagen sorgfältig vorbereiten. Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Die Texte werden in deutscher Übersetzung gelesen.
Um den Teilnehmenden ausreichend Zeit zu geben, die Textpassagen zu lesen, treffen wir uns 14tägig auf Zoom (erstmals am 05.11.).
Die Referenten bereiten die Texte mit Hilfe von Sekundärliteratur vor, die ihnen digital zur Verfügung gestellt wird (via Moodle oder JSTOR) und halten ein kurzes Referat (10-15 Minuten) mit Leitfragen oder Thesen zur Diskussion.
Herodot, Historien, hrsg. c. Josef Feix, 7. Aufl., Berlin 2006.
Sie finden die deutsche Übersetzung der Historien hier:
Digital Object Identifier (DOI): 10.1515/9783050090917
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