Das Haus Nassau war im späten Mittelalter schnell zu einer weit verzweigten Adelsdynastie gewachsen, die sich über zahlreiche Teilungsprozesse und Ehebündnisse weit über das Reich und darüber hinaus erstreckte. Mit Adolf war 1292-1298 auch der König des Reichs ein Spross dieses Hauses, wenngleich diese Regierung eher glücklos verlief. König Adolf entstammte der walramischen Linie des Hauses, die es unter Johann I. auch schaffte, zu gefürsteten Grafen aufzusteigen – auch die Grafschaft Saarbrücken fiel 1381 an diesen Zweig der Nassauer – doch gegen Ende des Mittelalters überholte die andere, die ottonische Linie die Walramen schnell: Sie schaffte nach und nach den Aufstieg in den Niederlanden und brachte bald das Haus Nassau-Oranien hervor, dass in der Frühen Neuzeit zu einer unumgänglichen Macht wurde.
Am Beispiel der Nassauer sollen Methoden der vergleichenden Landesgeschichte geübt werden, die allgemeine Forschungsthesen (etwa zur Sozial- oder Verfassungsgeschichte) mit regionalen Quellen überprüft. Dabei werden die Hilfswissenschaften von der Paläographie bis zur Prosopographie* bemüht, der Umgang mit verschiedenen Archivsituationen thematisiert und nicht zuletzt auch das Entwickeln von Fragestellungen anhand der lokalen und regionalen Quellen besprochen.
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* Diese hilft etwa, wenn die Quellen einen Graf Johann von Nassau nennen, und es stets fünf Personen gibt, die gemeint sein können.
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