Die Vielfalt der Sprachen und Kulturen und die individuelle Mehrsprachigkeit bilden ein komplexes Phänomen, das viele verschiedene Dimensionen betrifft. Oftmals sind es sprachliche Hürden, die das Überschreiten von Grenzen be- oder sogar verhindern. Nicht zuletzt deswegen ist die Mehrsprachigkeit der Europäer eine der zentralen Forderungen der gemeinsamen europäischen Politik, die sich auf die Erhaltung der Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Europa in Europa richtet. Mehrsprachigkeit wird danach als eine der europäischen Schlüsselkompetenzen angesehen.
Gegenstand der Lehrveranstaltung sind Wege zur individuellen Mehrsprachigkeit. Die Interkomprehension stellt einen der sprachenübergreifenden Ansätze zum (Mehr-) Sprachenlernen dar und steht im Zentrum des Kurses. Indem die Teilnehmer eigene Sprachlernerfahrungen mit diesem Prinzip sammeln, erwerben sie rezeptive (vor allem Lese-) Kompetenzen in verschiedenen romanischen Sprachen und trainieren neben vielfältigen Transferstrategien ihre Sprach(en)bewusstheit, Sprachlernbewusstheit und Lernerautonomie. Hierbei werden gezielt alle Sprachen, die zum Repertoire der TN gehören, in den transferbasierten Lernprozess einbezogen, sodass auch andere als die romanischen Sprachen einbezogen werden.
Sprachwissenschaftlichen Grundlagen der romanischen Interkomprehension und die den Lernprozessen zugrundeliegenden Phänomene werden aus fachwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet. Über die Auseinandersetzung mit den theoretischen Grundlagen und die eigene Lernerfahrung werden neue Blickwinkel auf das eigene Sprachenrepertoire und die eigenen Lernprozesse eröffnet und deren Reflexion angeregt. So werden neue Impluse für den Umgang mit der eigenen und der Mehrsprachigkeit anderer gesetzt, und daneben auch Instrumentarien für einen sprachenvernetzenden Unterricht vorgestellt. |