Kommentar |
Die Bedeutung der Alpen für kulturelle, nationale und individuelle Identitätsdiskurse ist weitgehend anerkannt. Seit der Antike erschaffen Literatur und Film die Alpen als ästhetischen und kulturellen Raum, dem je nach Epoche, Sprache oder Kulturraum verschiedene Bedeutungen zugeordnet werden. Galten die Alpen jahrhundertelang als gefürchteter locus horribilis, verhalf ihnen das Einsetzen des Tourismus zu einem unverhofften Imagewechsel. Aber auch politische Ereignisse, wie historische Alpenüberquerungen, die nationalistischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts oder die Sehnsucht der Nachkriegsgenerationen nach einer entpolitisierten Idylle prägen verschiedene Alpenbilder. Diese anhand eines Korpus aus Literatur und Film von der Renaissance bis zur Gegenwart zu untersuchen ist das Ziel dieses Seminars.
Behandelt werden voraussichtlich folgende Werke, z.T. in Ausschnitten:
Literatur:
- Francesco Petrarca, Die Besteigung des Mont Ventoux
- Thomas Mann, Der Zauberberg
- Jean-Jacques Rousseau, Julie oder die neue Heloise
- Peter Handke, Immer noch Sturm
- Francesca Melandri, Eva schläft
- Daša Drndič, Sonnenschein
- Reinhold Messner, Die Alpen
Film:
- Bollywood im Alpenrausch
- Nordwand
- Sissi/ Sissi.Die junge Kaiserin
Die genaue Auswahl wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. Die Texte werden als Scan zur Verfügung gestellt.
Teilnehmende sollten dazu bereit sein, die Primärtexte und zusätzliche Materialien gründlich vorzubereiten und sich am Austausch mit den anderen Teilnehmenden zu beteiligen. |