Hirnorganisch bedingte Verhaltens- Persönlichkeitsstörungen
Eine Verletzung oder Erkrankung des zentralen Nervensystems kann nicht nur neuropsychologische Funktionsausfälle wie bspw. Störungen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses oder sensomotorsiche Missempfindungen usw. verursachen, sondern auch zu virulenten Auffälligkeiten der sozio-affektiven Wahrnehmung, Regulation und Interaktion Betroffener führen. Allzu häufig wird fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Veränderungen des emotional-affektiven Verhaltens und Erlebens ausschließlich nach bifrontalen Läsionen zu erwarten sind, weshalb neuropsychiatrische Störungen infolge einer neurologischen Erkrankung/ Verletzung als psychoreaktive und damit rein psychiatrische Indikationen fehlklassifiziert werden. Dieses Missverständnis „produziert” vermeintlich therapierefraktäre Psychotherapiepatienten, Symptomexazerbationen, kostenintensive psychopharmakologische Behandlungsversuche sowie Frustrationen behandelnder Psychotherapeutinnen.
Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene MA-Studierende des Fachs Psychologie, mit dem Ziel, künftige Psychotherapeut*innen und klinische Neuropsycholog*innen für diesen anspruchsvollen Symptomkomplex zu sensibilisieren.
Die Termine sind vorläufig als digitale Veranstaltungen via MS-Teams zu verstehen |