Kommentar |
Die „Perser“ des Aischylos wurden 472 v. Chr. aufgeführt, zusammen mit den Tragödien „Phineus“ und „Glaukos Potnieus“ sowie dem Satyrspiel „Prometheus Pyrkaeus“. Mit dieser Tetralogie errang Aischylos den ersten Preis; ,Sponsor‘ der Aufführung war kein geringerer als der junge Perikles. Die „Perser“ nehmen im Werk des Aischylos und überhaupt unter den griechischen Tragödien eine Sonderstellung ein: Sie sind das älteste der vollständig erhaltenen Stücke; das Sujet ist nicht wie sonst dem Mythos entnommen, sondern der jüngsten Geschichte, nämlich die Niederlage der Perser bei Salamis, die, als die „Perser“ aufgeführt wurden, keine zehn Jahre zurücklag. Da Aischylos selbst bei Salamis kämpfte, sind die „Perser“ für uns zugleich auch ein unschätzbares historisches Dokument. Ein letzter, etwas profanerer Vorzug: Das Stück ist mit rund 1000 Versen eher kurz und daher auch im coronabedingt verkürzten Wintersemester ohne allzu große Abstriche zu bewältigen. |
Literatur |
Der Lektüre zugrunde gelegt wird die Ausgabe von M. L. West, Aeschyli Tragoediae, Stuttgart 1990 (ed. corr. 1998). – Der zur Zeit beste Kommentar: Aeschylus, Persae, ed. by A. F. Garvie, Oxford 2009. Der einzige wissenschaftliche Kommentar in dt. Sprache ist etwas betagt, aber weiterhin empfehlenswert: Aischylos’ Perser, Kommentar von P. Groeneboom, aus dem Holländischen übers. v. H. Sönnichsen, Göttingen 1960 (zuerst Groningen 1930). – Gute Dienste beim Übersetzen leisten noch immer die Schulkommentare aus dem ausgehenden 19. bzw. frühen 20. Jhs.: Aischylos Perser. Für den Gebrauch der Gymnasien und Universitäten erklärt von W. T. Teuffel, 4. Aufl. bearb. v. N. Wecklein, Leipzig Teubner 1901 (1. Aufl. 1866); Aischylos Perser, erkl. von L. Schiller, 2. Aufl. bearb. v. C. Conradt, Berlin Weidmann 1888; Aischylos Perser, hrsg. und erkl. von H. Jurenka, Leipzig Teubner 1902. Sämtlich digital verfügbar. |