Der Venezianer Carlo Gozzi (1720-1806) ist einer der bekanntesten Dramatiker Italiens. Er tritt mit dem Ziel an, die jahrhundertealte Theaterform der commedia dell’arte gegen das aufklärerische Theater seines Namensvetters und Landmanns Carlo Goldoni zu verteidigen. Gozzis fiabe teatrali arbeiten daher wieder mit Masken, mischen die Gattungen und bieten dem Wunderbaren Raum. Gozzis auf den ersten Blick reaktionäres Theater erweist sich auf den zweiten Blick als sehr innovativ: In- und Ausland feiern ihn, Weimarer Klassik und Romantik greifen seine Werke auf, Künstler des 20. Jahrhunderts werden es ihnen nachtun.
Das Seminar widmet sich mehreren Dramen Gozzis, um ihre Eigenart besser zu verstehen. Dann verfolgt es die direkte und indirekte Wirkung von Autor und Werk nach, an prominenten Beispielen wie dem Turandot-Stoff, aber auch an weniger bekannten. Das Seminar wird dabei nicht nur Texte verschiedener Nationalliteraturen lesen, sondern sich auch mehreren Künsten widmen (neben dem Drama der Oper und der Musik).
Vorbereitend ist Turandot von Gozzi zu lesen. |