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Deutsch gehört zur Familie der indogermanischen Sprachen. Diese Sprachfamilie hat ihren Ursprung nach der letzten Eiszeit, wahrscheinlich in den Steppengebieten am Unterlauf der Wolga, zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Mehrere Auswanderungswellen führten ihre Sprecher im 5. und 4. vorchristlichen Jahrtausend nach Westen, die letzte davon endete unter anderem im Nord-Ostseeraum und im Baltikum. Dort wiederum entstand in einem langen Prozess eine Mischkultur und ‑sprache mit der dort ansässigen Bevölkerung, aus der die germanischen Stämme hervorgingen. Bei einem Teil von ihnen sind die Wurzeln für die späteren deutschen Stämme und ihre Dialekte zu suchen. Spuren dieser jahrtausendelangen Entwicklung findet die Wissenschaft mithilfe unterschiedlichster Fachdisziplinen, etwa der Anthropologie, der Archäologie, der Geschichte und der Sprachwissenschaften. Gerade die Betrachtung der unterschiedlichen Sprachstufen erlaubt es dabei vielfach, sozusagen „Sprach-Archäologie“ zu betreiben, Einblicke in die jeweiligen Lebenswelten ihrer Benutzer zu erhalten und damit auch archäologische Fundstücke besser zum Sprechen zu bringen. Der Brückenkurs begleitet Sie auf einer Spurensuche, die von der letzten Eiszeit bis ins Mittelalter führt. |