Kommentar |
Wer schon mal etwas tiefer in die semantische Literatur reingeschaut hat, wird immer wieder formelhaften Auadrücken begegnet sein. Vielleicht haben Sie sich die Frage gestellt, wozu man diese formalen Ausdrücke eigentlich braucht. Die zentrale Idee ist, für Bedeutungen eine Beschreibungssprache zu haben, die im Gegensatz zum Deutschen oder Englischen keine Mehrdeutigkeiten, Polysemien etc. aufweist, sondern eindeutige Bedeutungsbeschreibungen erlaubt – zumindest wenn man diese Formeln lesen kann. In diesem Hauptseminar werde ich Sie in die Kunst, solche Ausdrücke zu lesen, einführen. Wir werden nicht zuletzt dabei sehen, wie wir mit Hilfe dieser Formeln beschreiben können, wie sich Bedeutungen komplexer Ausdrücke entlang der syntaktischen Struktur zu komplexen Bedeutungen zusammensetzen (Stichwort: Kompositionalität), wie wir auf diese Weise auf die Bedeutung auch von funktonalen Ausdrücken wie Artikeln ("die", "ein"), Quantoren ("jeder", "einige", "viele") oder Konjunktionen ("und", "oder", "wenn") zurückschließen können. Oder auch wie wir anaphorische Prozesse im Diskurs modellieren können. Diese Art der Herangehensweise wird häufig mit den Begriffen logische Semantik, modelltheoretische Semantik oder auch Wahrheitsbedingungensemantik bezeichnet und steht in der Tradition von Gottlob Frege, Rudolf Carnap, Richard Montague und Donald Davidson. Damit wir nicht ganz vorne anfangen müssen, gibt es zu diesem Hauptseminar eine Übung (1 SWS) in Kompaktform vor dem Semester, in der in mathematische und logische Grundbegriffe eingeführt wird. Der Bersuch dieser Übung wird allen empfohlen, die bei den Begriffen Junktor, Existenzquantor, Menge, Kreuzprodukt, Abbildung und Funktion vor allem Fragezeichen sehen.
"Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird diese Veranstaltung voraussichtlich ganz oder teilweise online über Moodle und Teams durchgeführt werden. Ihre Dozentin / Ihr Dozent wird Ihnen rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn genauere Informationen zur Einschreibung in Moodle und zur Durchführung der Veranstaltung an Ihre universitäre Email-Adresse zukommen lassen. Bitte informieren Sie sich auch regelmäßig über die Mitteilungen des Präsidiums auf den einschlägigen Webseiten der Universität des Saarlandes." |