Schon seit jeher beschäftigt man sich mit dem Sterben und dem Tod, gehört beides doch unabdingbar zum menschlichen Dasein. Keine Religion, Philosophie, Kunst und keine Wissenschaft, die nicht auch diese Thematik berührt. So wirft sie auch für jeden, der sich mit ihr auseinandersetzt, existentielle Fragen auf, etwa die Frage nach einem „guten” Tod, nach der Vergänglichkeit des Irdischen und einem Leben nach dem Tod.
Auch in die Literatur finden die Phänomene des Sterbens und des Todes immer wieder Einzug. Auf vielfältige Weise beschreibt und bedichtet sie sie und beleuchtet dabei nicht nur unterschiedlichste Perspektiven, sondern auch Themenfelder. Das lyrische Ich sieht sich beispielsweise in einem Gedicht mit der Vergänglichkeit der Welt konfrontiert und durchlebt verschiedene Emotionen; und im Briefroman gipfelt eine unglückliche Liebesbeziehung schließlich im Suizid. In der Novelle werden beispielsweise die Auswirkungen eines bevorstehenden Todes auf die Liebe literarisch dargestellt; oder aber sowohl die Handlungsmotive eines vermeintlichen Tötungsaktes als auch die eines Selbstmordes sowie dessen moralische Reflexion ergründet. Die Autobiographie schildert, wie der Autor „dem Tod von der Schippe springt” wie es so schön im Volksmund heißt.
Das Seminar behandelt nicht nur eine Reihe solcher einschlägigen Texte von kanonisierten Autoren wie z.B. Andreas Gryphius, Johann Wolfgang von Goethe, Arthur Schnitzler, Thomas Mann und Thomas Bernhard, sondern auch verschiedenste Gattungen vom Sonett über die Novelle bis hin zum Roman in einer zeitlichen Bandbreite vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Folgende Texte sind vor Vorlesungsbeginn anzuschaffen:
Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (Reclam)
Arthur Schnitzler: Sterben (Reclam)
Thomas Mann: Die Buddenbrooks (Fischer)
Thomas Bernhard: Der Atem (dtv Verlagsgesellschaft)
Weitere Texte und Materialien werden in Moodle bereitgestellt. |