Von der Weimarer Klassik bis zur Nachkriegsliteratur ist die Novelle eine der wichtigsten Gattungen der deutschsprachigen Literatur. Ein wesentliches Merkmal der Novelle ist nach Goethe die "sich ereignete unerhörte Begebenheit", was auf ein unerwartetes, ungewöhnliches oder gar skandalöses Geschehen verweist, zugleich erhebt die Novelle aber auch Realitätsanspruch. Im Seminar werden wir uns ebenjener "unerhörte[n] Begebenheit[en]" zahlreicher hochkanonisierter deutschsprachiger Novellen wie z.B. Kleists "Michael Kohlhaas", Hoffmanns "Das Fräulein von Scuderi", Kellers "Kleider machen Leute, Schnitzlers "Lieutenant Gustl", Kafkas "Verwandlung" und Zweigs "Schachnovelle" widmen.
Das Seminar wird sich dabei nicht nur theoretisch mit der Gattungstheorie der Novelle, ihren Merkmalen und der Abgrenzung von anderen literarischen Gattungen auseinandersetzen, sondern die zentralen Elemente der Gattung und deren Wandel anhand der ausgewählten Novellen über die Epochen hinweg untersuchen.
Folgende Texte sind vor Vorlesungsbeginn anzuschaffen:
Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas (Reclam)
E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi (Reclam)
Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (Reclam)
Gottfried Keller: Kleider machen Leute (Reclam)
Arthur Schnitzler: Lieutnant Gustl (Reclam)
Franz Kafka: Die Verwandlung (Reclam)
Stefan Zweig: Schachnovelle (Reclam)
Weitere Texte und Materialien werden in Moodle bereitgestellt. |