Literatur |
Zur ersten, einführenden Lektüre sei empfohlen:
Eichhorn, Andreas (Hg.): Leonard Bernstein und seine Zeit, Laaber 2017
LiebhaberInnen epischer Biographien sei das Standardwerk von Humphrey Burton – Leonard Bernstein, München 1994 (preiswert als TB und eBook) – nahegelegt. Und allen natürlich das breite Hören von Bernsteins Musik und Musizieren. |
Lerninhalte |
Kaum eine Musiker-Figur zeigt die Schnittstellen künstlerischer, politischer und individualistischer Strömungen im 20. Jahrhundert besser auf als Leonard Bernstein: Wir werden den biographischen Diskurs bis in die jüngste Zeit (100. Geburtstag 2018, 30. Todestag 2020) ebenso verfolgen wie seine eigenen Schriften entdecken. Und uns natürlich mit seiner vielfältigen Hinterlassenschaft als Komponist wie als Dirigent (auch Pianist und Moderator) auseinandersetzen. Interessant sind insbesondere die intellektuellen Verbindungen beider Tätigkeiten, die sich auch in seinen Schriften, Interviews, Briefen und pädagogisch ausgerichteten Fernsehsendungen niedergeschlagen haben.
Bernstein war als Interpret der Mahler-Apologet schlechthin, aber auch in der amerikanischen Kompositionskultur tief verwurzelt, einschließlich populärer Strömungen in Jazz und Musical. Seine überwiegend ‚solistisch-konzertant‘ ausgerichtete Symphonik wie auch seine Beiträge zum Musiktheater (nicht nur West Side Story) sollen in Werkanalysen betrachtet werden. Wesentliche Bereiche seines Repertoires als Musiker – Beethoven, Mahler, Schostakowitsch, aber auch ‚Alte Musik‘ und die Pflege zeitgenössischer amerikanischer Komponisten – können durch Interpretationsvergleiche und Reflexionen der aufführungskritischen Horizonte seiner Zeit vorgestellt werden. Mindestens eine Sitzung wird sich um pädagogische und mediale Konzepte drehen: vor allem die Young People’s Concerts. Wir wollen uns mit diesem Gesamtpaket nicht nur einer faszinierenden Persönlichkeit, sondern auch mehr oder minder spezifischen und wichtigen ästhetischen Ideologien im 20. Jahrhundert annähern.
Eine Referat-Liste wird in der ersten Sitzung ausgegeben (eigene Vorschläge sind willkommen); Voraussetzung für einen benoteten Teilnahmenachweis ist eine angemessene schriftliche Ausarbeitung des obligatorischen Referat-Vortrags. |