Kommentar |
Mit dem Beginn der frühneuzeitlichen Globalisierung finden wir eine neue Art des Reisens, die bis dahin unmöglich gewesen wäre: Während mittelalterliche Reisende davon ausgingen, dass sie Bekanntes wiederfinden und alle Wahrheiten ohnehin bei Aristoteles und Plinius, in der Bibel oder im Koran zu finden seien, gingen neuzeitliche Reisende davon aus, dass sie Neues entdecken würden, was nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Das Neue war oft anders, als man es sich hatte träumen lassen. Und der Umgang mit neuen Pflanzen und Tieren, vor allem aber den Menschen auf anderen Kontinenten und ihren Lebensformen bildete eine Herausforderung. Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Entdeckung des Anderen, die Verarbeitung der Erfahrung von Alterität vor allem auf der Quellenbasis von Selbstzeugnissen, Memoiren und Reiseberichten des 16.-18. Jahrhunderts. |
Literatur |
Urs Bitterli, Alte Welt – Neue Welt. Formen des europäisch-überseeischen Kulturkontakts vom 15. bis zum 18. Jahrhundert, München 1986.
Stuart B. Schwartz (Hg.), Implicit Understandings. Observing, Reporting, and Reflecting on the Encounters between Europeans and Other Peoples in the Early Modern Era, Cambridge 1994.
Kumkum Chatterjee/ Clement Hawes (Hg.), Europe Observed. Multiple Gazes in Early Modern Encounters, Lewisburg/PA 2006. |