Inhalt
Kommentar |
Während sich die Historische Kriminalitätsforschung der Vormoderne in den vergangenen drei Jahrzehnten immer mehr in der deutschen Geschichtswissenschaft etabliert hat, kann Gleiches für die Moderne nicht behauptet werden. Institutionelle Strukturen (z. B. die Deutsche Gesellschaft für Polizeigeschichte) oder auch informelle Netzwerke - weniger einschlägige Einführungen - existieren zwar auch für das Themenfeld im 19. und 20. Jahrhundert, sind jedoch häufig stark interdisziplinär angelegt und daher als "verspäteter Forschungszweig" in der Geschichtswissenschaft weniger sichtbar. Dabei bleibt die Grundfrage, wie Gesellschaften mit abweichendem Verhalten umgingen, gerade für die Moderne hochspannend, breitete sich der Staat seit Napoleon in ganz Europa und damit auch in der deutschen Staatenwelt doch immer weiter aus und durchdrang zusehends neue Bereiche. Die Übung fragt nach dem Wandel dieses Umgangs mit abweichendem Verhalten im Wechselspiel zwischen Politik und Justiz, Gesellschaft und Öffentlichkeit in ausgewählten Bereichen wie physischer Gewalt und Gewalt an Sachen sowie organisierter, politischer, religiöser und sexueller Kriminalität.
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Literatur |
Gerd Schwerhoff, Historische Kriminalitätsforschung, Frankfurt a.M. 2011; Karl-Ludwig Kunz / Tobias Singelnstein, Kriminologie, 7., grundlegend überarb. Aufl., Bern/Stuttgart 2016.
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Bemerkung |
Die Übung findet in digitaler Form über MS Teams statt; dort werden auch Materialien zur Verfügung gestellt. |
Voraussetzungen |
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Textlektüre und die Übernahme eines mündlichen Beitrags. |
Zielgruppe |
Bachelor-Studiengänge Geschichtswissenschaften/Geschichte/Historisch orientierte Kulturwissenschaften sowie Lehramt Geschichte, Master-Studiengänge Geschichte/Historisch orientierte Kulturwissenschaften, auslaufende Lehramtsstudiengänge Geschichte, Bachelor-/Master- und Lehramtsstudiengänge benachbarter geisteswissenschaftlicher Fächer für den Bachelor-Optionalbereich.
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