Kommentar |
Im 18. Jahrhundert werden in vielen Regionen Europas die Weichen gestellt für eine bislang nie dagewesene Dynamik in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Getragen wurde diese Entwicklung im Wesentlichen von der Textilfertigung und dem eisenschaffenden und verarbeitenden Gewerbe. Die regionale Verdichtung ländlicher Industrielandschaften, einhergehend mit der dynamischen Bevölkerungsentwicklung, bereitete den Weg von der traditionellen Wirtschaft zur modernen Industrie.
Welche Determinanten waren in der Saarregion für die protoindustrielle Entwicklung ausschlaggebend und führten dazu, dass sich neben der eisenschaffenden Industrie auch weitere Produktionszweige, wie die Glasindustrie und Porzellanherstellung entwickeln konnten? Wir analysieren, welche Impulse von höfischer Prachtentfaltung und einem sich spezialisierenden städtischen Bürgertum ausgingen und welche Rolle Frauen in dieser "Industrialisierung vor der Industrialisierung" unter anderem als Herrscherin und Unternehmerinnen zukam. |
Literatur |
Dietrich Ebeling, Wolfgang Mager, Protoindustrie in der Region. Europäische Gewerbelandschaften vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Bielefeld 1997.
Peter Kriedte, Hand Medick, Jürgen Schlumbohm, Industrialisierung vor der Industrialisierung, Göttingen 1977.
Sheilagh C. Ogilvie, Markus Cerman, European proto-industrializatio, Cambridge 1996. |