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Karten sind einerseits interessante Quellen für das Wissen der Menschen über ihre unmittelbare Umwelt, über Erde und Kosmos. Andererseits sind sie stark geprägt durch die Weltinterpretation dieser Menschen bzw. des jeweiligen Kartographen, etwa indem im Mittelalter heilsgeschichtliche Deutungen in die Darstellung Eingang fanden. Karten sind somit ein Spiegel des jeweiligen Weltbilds und gleichzeitig ein Instrument, mit dem das Weltbild ihrer Nutzer maßgeblich geformt werden konnte. Wir können demnach aus ihnen nicht nur praktische Informationen etwa über Besitzverhältnisse, Grenzverläufe etc. oder beispielsweise über die Entwicklung der Seefahrt gewinnen. Historische Karten erlauben uns darüber hinaus weit tiefere Einblicke in Denken und Vorstellungswelt der antiken, mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Menschen. Im Wintersemester wurde bereits ein Querschnitt durch die Kartographie gegeben, der von Sternkarten und Himmelsgloben über Welt- und Europakarten sowie Portulane (Seekarten) bis hin zu der Suche nach unbekannten Ländern und Kontinenten seit dem Zeitalter der Entdeckungen und deren Kartierung reichte. Im Mittelpunkt des zweiten Teiles sollen nach einem Einstieg mit einer zusammenfassenden Wiederholung vor allem kleinräumigere Darstellungen stehen. Dies können etwa Regionalkarten sein oder solche, die etwa des Besitzes eines Klosters oder von Dörfern dokumentieren; zu denken ist aber beispielsweise auch an Stadtpläne. Dabei gilt auch wieder, wie schon im ersten Teil des Kurses, ein besonderes Augenmerk nicht nur den Techniken der Kartierung sondern auch den von den Kartenmachern und ihren Auftraggebern verfolgten Zwecken. |