Kommentar |
Psychotherapie mit traumatisierten Geflüchteten – Grenzen und Chancen
Über eine Million Menschen suchen seit 2015 Schutz in Deutschland. Sie alle sind aus ihrer Heimat geflohen. Ein Großteil der Geflüchteten hat sowohl vor, während als auch nach der Flucht traumatische Ereignisse erlebt, die in vielen Fällen zu starker psychischer Belastung führen. Internationale Überblicksarbeiten und Metaanalysen zeigen, dass im Mittel ca. 34 % der Geflüchteten an PTBS und zwischen 20 und 40 % an einer depressiven Störung leiden. Ein gemeinsames Auftreten beider Störungsbilder sowie das Auftreten weiterer psychischer Erkrankungen ist darüber hinaus sehr wahrscheinlich. Die Notwendigkeit einer adäquaten psychotherapeutischen Behandlung dieser Patientengruppe erscheint aus diesem Grund umso relevanter. Inhalte des Seminars beschränken sich zunächst darauf einen Überblick über die aktuelle psychotherapeutische Versorgungslage von Geflüchteten in Deutschland zu gewinnen. Darauf aufbauend liegt der Fokus der Veranstaltung auf der Erarbeitung von Grenzen und Chancen interkultureller Psychotherapie mit traumatisierten Geflüchteten. Das Seminar soll den Studierenden trotz, aber auch aufgrund seines spezifischen Inhalts, die Möglichkeit bieten diverse Perspektiven hinsichtlich Psychotherapie, unter Betrachtung der Themen „Therapie zu Dritt“ und „Therapie interkulturell“, einzunehmen. |