Kommentar |
Der Kurs gibt Einblicke in eine nicht-westliche, postkoloniale Kulturlandschaft und ihr Publikum am Beispiel der Museumssituation in Indien. Die Studierenden sollen Gelegenheit bekommen, ein vermeintlich bekanntes globales institutionelles Konzept in einem neuen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext kennenzulernen. Dazu werden zunächst Texte aus dem lokalen Museums-Diskurs sowie von Museumspraktiker*innen herangezogen. Breiten Raum wird im Kurs die Vorstellung eines konkreten Fallbeispiels einnehmen, des 2013 gegründeten „Tribal Museum“ in der zentralindischen Stadt Bhopal. Im Mittelpunkt der Behandlung stehen seine kuratorische Konzeption und die Nutzung durch die Besucher, die auf eine bedürfnisorientierte, alltagsbezogene Adaption der Institution durch sein Publikum hinausläuft. Die Frage, welche Perspektiven sich aus solchen Nutzungsweisen für die Museumsarbeit im Westen ableiten lassen, steht am Ende des Kurses. Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind regelmäßige und aktive Teilnahme sowie die Übernahme eines Kurzreferats.
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Literatur |
Bhatti, S. (2012): ”Translating Museums. A Counterhistory of South Asian Museology.”Left Coast Press, Walnut Creek, California
Guha-Thakurta, T. (2004): ”Monuments, Objects, Histories. Institutions of Art in Colonial and Postcolonial India”, Permanent Black, Ranikhet
Mathur, S., Singh, K. (Hrsg.):”No touching, no spitting, no praying. The Museum in South Asia”, Routledge, London, New York, New Delhi
Steinfeld, N. (2018): “Das radikaldemokratische Museum.“ De Gruyter, Berlin, Boston
Ross, I. (2017): “Uncharted territory: Visitor books of Indian museums. The Madhya Pradesh Tribal Museum in Bhopal – a case study“, in: Museum & Society 15 (1), S.100-113
Ross, I. (2018): “The museum as a dating venue: Couples in the Madhya Pradesh Tribal Museum in Bhopal”, in: Museum & Society 16 (1), S.72-87 |