Kommentar |
Ende März 2014 behauptete der US-Unternehmer Donald J. Trump, die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung) führe bei Kindern zur Entwicklung des Autismus. Er knüpfte dabei an eine seit den späten 1990er Jahren unter Impfgegnern weit verbreitete, in der Forschung längst widerlegte pseudowissenschaftliche Theorie, an. Fünf Jahre später revidierte der US-Präsident Trump seine einstige MMR-Impfung-Kritik und rief die US-amerikanischen Eltern – angesichts einer rasanten Ausbreitung von Masern in den USA – dazu auf, ihre Kinder doch impfen zu lassen.
Der Fall Trump stellt ein bemerkenswertes Kapitel der Geschichte der Schutzimpfung dar, die in Europa im 18. Jahrhundert begann und im Kontext mit der andauernden Corona-Krise erheblich an Bedeutung gewann. Die Geschichte der Schutzimpfung wird in dieser Veranstaltung thematisiert, wobei insbesondere auf die Impfungen gegen Tuberkulose, Hepatitis und Grippe eingegangen wird. Die Entstehung und Entwicklung der Impfgegnerbewegung sowie Mythen und Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Impfung werden beleuchtet. |
Literatur |
- Reiner Thomssen, Schutzimpfungen. Grundlagen, Vorteile, Risiken, München 2001
- Andrea Kitta, Vaccinations and Public Concern in History: Legend, Rumor, and Risk Perception, London 2012
- Thomas Zimmer, Welt ohne Krankheit: Geschichte der internationalen Gesundheitspolitik 1940-1970, Göttingen 2017
- David Isaacs, Defeating the Ministers of Death: The Compelling Story of Vaccination, One of Medicine's Greatest Triumphs, New York 2020
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