Schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts vergleicht der französische Philosoph Blaise Pascal sein Schreiben mit dem jeu de paume, dem Vorläufer des Tennis. Man spiele mit dem Ball wie mit den Wörtern, nur die einen platzierten den Ball eben besser. Umgekehrt liest man immer wieder, wieviel man durch Sport fürs Leben lerne. Hyperbolisch formuliert dieses Verhältnis der ehemalige Trainer des FC Liverpool Bill Shankley. Die Sunday Times vom 4. Oktober 1981 zitiert ihn folgendermaßen: "Einige Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, dass es viel ernster ist!" In diesem Seminar werden wir uns dem Verhältnis von Sport und Literatur widmen. Anhand von Texten über das Schwimmen, das Laufen, über Tennis und über Fußball erkunden wir wie Sport erzählt wird, welche Rhetoriken er aufruft und welche Darstellungsweisen in sportlicher Literatur vorherrschen.
Das Seminar vertieft die in den Grundkursen erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu Narratologie, Genretheorie und Rhetorik.
Folgende Texte sind zu lesen und anzuschaffen:
Marie-Luise Fleißer: Eine Zierde für den Verein
Siegfried Lenz: Brot und Spiele
Friedrich Christian Delius: Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde
Andrea Petkovic: Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht
Alle anderen Texte werden digital bereit gestellt.
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