Kommentar |
Projets interculturels d’aménagement du territoire et incidences socio-écologiques – Exemples tirés de pays francophones
In den Debatten über nachhaltige Entwicklung ist die soziale Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Thema geworden. Aber ihre Konzeptualisierung, die oft von der Dynamik der anderen Säulen der nachhaltigen Entwicklung isoliert ist, verhindert, dass sie ihre strukturierende Rolle sowohl in der Analyse als auch im Prozess der nachhaltigen territorialen Entwicklung spielt. Es stellt sich daher die Frage, ob und wie eine "Kulturalisierung" der nachhaltigen Entwicklung und insbesondere der sozialen Nachhaltigkeit in interkulturellen Raumplanungsprojekten (projets d’aménagement du territoire) eine Herangehensweise und ein Management ermöglichen würde, das den aktuellen Anforderungen an sozial-ökologischen Systemen im Allgemeinen gerechter würde. Diese Frage ist umso bedeutsamer, wenn sie mit Projekten verbunden ist, die de facto verschiedene (sozialen) Kulturen einbeziehen und in Gebieten operieren, in denen die Macht- und Interessenverhältnisse zwischen indigenen Bevölkerungen und Projektträgern deutlich auseinanderklaffen. Eine der größten Herausforderungen unserer heutigen modernen Gesellschaften ist gerade die nachhaltige territoriale Entwicklung, bei der sich die Suche nach einer verantwortungsvollen, offenen, effektiven und kohärenten territorialen "Governance" aufdrängen sollte (vgl. z.B. das Weißbuch "Europäisches Regieren" der EU-Kommission oder die Aarhus-Konvention). Im Lichte dieses Postulats erfordert dieses territoriale Management - ökologisches, wirtschaftliches, kulturerbisches, aber auch und vielleicht vor allem kulturelles und soziales Management - insbesondere die Einbeziehung der BürgerInnen und der sozialen Akteure in der Mitbestimmung der öffentlichen Angelegenheiten. In diesem Rahmen können die Bürger ihre Rechte vor den staatlichen Behörden geltend machen und sich so in die politische Entscheidungsfindung, den demokratischen Prozess und für die Wahrung der Menschenrechte einbringen.
Inwieweit dies zutrifft und mit welchen sozio-ökologischen Implikationen für die Bevölkerungen der gewählten Gebiete, je nach den wirkenden Kräften, werden wir am Maßstab interkultureller Raumplanungsprojekte zu beurteilen versuchen. Die Beispiele stammen insbesondere aus der Textilindustrie, dem Tourismus und der Wasserwirtschaft, die in Frankreich und in frankophonen Ländern angesiedelt sind. |
Bemerkung |
WICHTIGER HINWEIS
Die Veranstaltung wird zu den regulären Kurszeiten bis auf Weiteres online durchgeführt (E-Learning / enseignement à distance).
Die über HIS-LSF eingeschriebenen Studierenden werden alsbald über die HIS-LSF hinterlegte Email weitere Informationen über die konkreten Angebote erhalten, Zugangsdaten für einen Moodle-Kursraum, über den bereits ab April Lernmaterialien abgerufen werden können und/oder Angaben zu Microsoft Teams für synchronen Aktivitäten.
Art und Umfang der Leistungsnachweise richten sich nach den einschlägigen Studienordnungen.
Arbeitssprachen im Seminar: Deutsch und Französisch.
Hausarbeiten: Deutsch oder Französisch.
Eine Auswahlbibliographie wird vor Semesterbeginn in LSF und eine ausführlichere Bibliographie zu Semesterbeginn den TeilnehmerInnen zur Verfügung gestellt. |