In einer mehr und mehr durch Globalisierung und Digitalisierung geprägten Welt scheinen durch geographische Grenzziehung geprägte Kulturräume zunehmend an Bedeutung zu verlieren. Digitale Netzwerke und soziale Medien begünstigen die Entstehung von Gemeinsamkeiten über nationale Grenzen hinweg und die Verfügbarkeit von global zugänglichen, internationalen Informationsquellen und -angeboten wie z. B. Wikipedia und Twitter suggeriert gleichzeitig einen mehrheitlich erfolgreichen Sprach- und Kulturkontakt, zumal im Internet häufig das Englische als Lingua Franca und damit eine gemeinsame Sprache dominiert.
Transkulturelle digitale Räume führen aber nicht zwangsläufig zur erfolgreicher interkultureller Kommunikation und so existieren auch auf Facebook, Twitter & Co kulturspezifische Ausgestaltungen von Kommunikation und kulturgeprägte Handlungsmuster, die die Vorstellung einer Homogenisierung von globalem Kommunikationsverhalten durch Digitalisierung widerlegen.
In dem Workshop befassen wir uns u. a. mit der Frage, inwiefern sich kulturelle und sprachliche Vielfalt auch im Bereich der digitalen Kommunikation und Mediennutzung niederschlägt. Inwiefern ermöglicht digitales Handeln über Sprach- und Kulturraumgrenzen hinweg die Entstehung eines interkulturellen dritten Raumes, indem sich neue interkulturelle Kommunikations-, Lern- und Handlungsmuster herausbilden. Was bedeutet in diesem Zusammenhang interkulturelle Kompetenz in digitalen Kontexten? |