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Hypergender. Inszenierungen übersteigerter Geschlechterbilder in zeitgenössischen Medien und Literatur Lateinamerikas - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 131384 Kurztext
Semester WiSe 2021/22 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 15
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch/Spanisch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 16:00 bis 18:00 woch Gebäude C5 4 - SEMINARRAUM 2.09        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Exner, Isabel , Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

In der Dominkanischen Republik wartet ein kleines Mädchen mit zermürbender Ungeduld und in Endlosschleife auf ihren Vater, einen in die USA migrierten Narcotraficante, den sie vergöttert, und der mit Dollars, Autos, sexy Frauen und Geschenken beladen ohne Ankündigung auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet. Der Titelheld des Romans Papi (2011) der dominikanischen Kult-Autorin Rita Indiana Hernández verkörpert den globalen ‚Neo-Macho‘, tropischer Triumphator auf dem Weltmarkt, dessen Erfolg sich an der Akkumulation von klassischen Männlichkeitsattributen spiegelt: überlegene Körperlichkeit inklusive Gewaltbereitschaft, Ostentation von Konsum-Macht, Abwesenheit emotionaler Verbindlichkeit, sexuelle Promiskuität und Hyperpotenz.
Während queere und feministische Bewegungen in Lateinamerika in den vergangenen Jahrzehnten immer lauter und sichtbarer Gender-Normen und -Grenzen dekonstruiert haben, und konventionelle Geschlechtsvorstellungen zunehmend durchlässiger geworden sind, lässt sich andererseits in der Gegenwartskultur beobachten, dass soziale Ermächtigung bzw. die Phantasien davon sich regelmäßig an ein extremes Zelebrieren von stereotypen Geschlechterbildern knüpfen. Übersteigerte Inszenierungen von ‚Hypergender‘ finden sich dabei auch auf der femininen Seite, Influencerinnen und Sängerinnen performen körperliche Cis-Gender-Klischees und machen die visuelle Anleitung zu hyperbolisch sexualisierter Weiblichkeit zum lukrativen Geschäftsmodell. Das lokale mexikanische Phänomen der buchonas, wie Frauen im Narcomilieu genannt werden, die sich u.a. durch die (chirurgische) Forcierung ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale auszeichnen, ist ein bekanntes Beispiel, das auch in den regional extrem populären Narcocorridos besungen wird.
Wir wollen im Seminar dem Phänomen hyperbolischer Geschlechterinszenierungen im lateinamerikanischen Kontext nachgehen. Anhand von ausgewählten Beispielen aus Literatur, (neuen) Medien und Musik stellen wir die Frage, auf welche ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen die Investitionen in Hypermaskulinität und Hyperfeminität reagieren, an welche historischen Genealogien und Bedeutungskontexte sie anschließen und durch welche lokalen Besonderheiten sich dieses (auch aus der globalen Unterhaltungsindustrie gespeiste) Gender-Regime in Kontexten des Globalen Südens situiert. Wir werden uns fragen, welche Symmetrien und Asymmetrien zwischen der femininen und der maskulinen Variante von ‚Hypergender‘ bestehen, sowie ironische und subversive Aneignungen betrachten.

Literatur

Bitte beschaffen Sie und beginnen Sie während der Semesterferien mit der Lektüre der folgenden Romane:

- Rita Indiana Hernández: Papi, Madrid: Editorial Periférica, 2011.
- Pedro Juan Gutiérrez: Trilogía sucia de la Habana, Barcelona: Anagrama, 1999.

- Junot Díaz: This is How You Lose Her, New York: Riverhead, 2012.

 

Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

Theorie zum Einlesen:

- Bórquez Herrera, Kenya. 2019. La Cabrona aquí soy yo. Cuerpos y subjetividades femeninas en la narcocultura de la frontera norte de México. Potsdam: Universitätsverlag.

- Connell, Raewyn. 2013. Gender. Wiesbaden: Springer VS.

- Segato, Rita Laura. 2018. Contra-pedagogías de la crueldad. Buenos Aires: Prometeo.

Voraussetzungen

Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar sind das Interesse an Geschlechterforschung sowie, auch für Teilnehmer*innen des gender-Zertifikats, zumindest Lektürekenntnisse des Spanischen (neben zwei Romanen, die ggf. in deutscher bzw. englischer Übersetzung gelesen werden können, steht die Lektüre aktueller Theorien aus dem lateinamerikanischen Kulturraum auf dem Programm, die z.T. noch nicht übersetzt sind).

Leistungsnachweis

ECTS/CP (Verwendete Abkürzungen: PL= Prüfungsleistung, SL= Studienleistung)

Lehramt Spanisch, 2010 (LAG S LW 2): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Lehramt Spanisch, 2010 (LAG S SLK): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Bachelor-Hauptfach Romanistik - Spanisch, 2010 (BA S LW 2): 7, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 20 Seiten)

Bachelor-Wahlpflichtfach EuLit - Spanischsprachige Literatur und Kultur: 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Romanistik - Spanisch, 2010 (MA S LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Romanistik - Spanisch, 2010 (MA S F): 7, PL= unbenotetes Exposé zur Masterarbeit

Master-Nebenfach Romanistik - Spanisch, 2010 (MA S LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Haupt- und Nebenfach Lateinamerikanische Kultur- und Medienwissenschaft, 2019 (MA LA LKM): 9, SL= Referat, PL= benotete Hausarbeit (ca. 25 Seiten)

Master-Hauptfach Lateinamerikanische Kultur- und Medienwissenschaft, 2019 (MA LA LKM): 7, PL= unbenotetes Exposé oder Portfolio

Gender Studies: nach Absprache in der Sprechstunde


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024