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Imaginärer Geschlechtswechsel bei Balzac und George Sand in den Romanen Sarrasine und Gabriel - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 131418 Kurztext
Semester WiSe 2021/22 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 25
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
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Mi. 10:15 bis 11:45 woch 20.10.2021 bis 09.02.2022  Gebäude A2 2 - Seminarraum 2.16       27.10.2021: Ausfall der Lehrveranstaltung 25
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Oster-Stierle, Patricia , Univ.-Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

„George Sand, homme de lettres“ stand auf dem Türschild der Autorin Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil (1804-1876), die in Männerkleidern als Flaneur Paris zu jeder Tages- und Nachtzeit durchquerte. Diese Ambiguität zwischen weiblicher und männlicher Identität findet sich auch in ihrem dialogischen Text Gabriel (1839-40), der in der Renaissance spielt und das Schicksal der aus dynastischen Gründen als Mann erzogenen Prinzessin Gabriel/le erzählt. Spielt die Autorin ebenso mit dem Genre des Romans wie mit dem imaginären Geschlechtswechsel? Wie wird die Frage der kulturellen Konstruktion von Geschlechterrollen in einer zeitgenössischen Inszenierung des Textes realisiert? Die Inszenierung von Gabriel am Staatstheater in Saarbrücken, die wir gemeinsam besuchen und mit deren Regisseur ein Gespräch vorgesehen ist, kann hier eine Antwort geben.

Zugleich soll der Roman in seiner Zeit kontextualisiert werden, da im 19. Jahrhundert auch eine große Zahl von Texten männlicher Autoren Fragen der Geschlechtsidentität aufwerfen. So hatte 1834 Théophile Gautier mit seinem Roman Mlle Maupin eine Frau in den Mittelpunkt einer Erzählung gestellt, die als Chevalier Theodore de Sérannes in den Pariser Salons erscheint. Im gleichen Jahr veröffentlicht Balzac seinen Roman Séraphîta über eine androgyne märchenhafte Gestalt, die beide Geschlechter in sich zu vereinen scheint. Sein Roman Sarrasine erschien bereits 1830. Hier steht ein Kastrat im Mittelpunkt, der in der Oper als die Diva Zambinella auftritt, in die sich ein junger Pariser Künstler unglücklich verliebt. Roland Barthes hat in seinem Buch S/Z eine viel beachtete strukturalistische Analyse dieses Textes vorgelegt, der das Seminar ebenfalls nachgehen wird. 

Die vergleichende Analyse und Interpretation der die Grenzen zwischen Mann und Frau imaginär überschreitenden Texte verbindet sich mit der Frage der Erweiterung der Gattungsgrenzen des Romans.

 

Literatur

Zur Anschaffung empfohlen:

Honoré de Balzac, Sarrasine, Edition de Pierre Brunel, Paris: Gallimard, Folio classique, 2007. 

Théophile Gautier, Mademoiselle de Maupin, Paris: Gallimard, Folio classique, 1973.

George Sand, Gabriel, Hamburg: Tredition Classics Edition 2012.

 

Weitere Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt. 

 

Leistungsnachweis

ECTS-Punkte und Leistungsnachweise:

Bitte entnehmen Sie die Informationen zu den Leistungsnachweisen Ihrem jeweiligen Modulhandbuch. 
In Zweifelsfällen können Sie die Dozentin jederzeit gerne ansprechen.

 


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024