Kommentar |
La Fontaines Fabeln sind in Frankreich auch 400 Jahre nach seiner Geburt am 8. Juli 1621 jedem Kind bekannt. Was den dauernden Erfolg dieser Werke ausmacht, soll Gegenstand des Seminars sein. In einzelnen Analysen wird die besondere literarische Kunst La Fontaines herausgearbeitet, um von hier aus zu Einsichten in die spezifischen Gattungsformen der Fabel zu kommen. Nicht nur hat im Gegensatz zur antiken Fabel bei La Fontaine jedes Tier seine eigene Sprache, seinen eigenen Sprachduktus, der es zugleich charakterisiert, sondern auch die Lebendigkeit des Rhythmus, der Reim, Syntax und Semantik, Lautlichkeit und Konnotation bringen die ‚Seele‘ der Fabel zum Ausdruck: „Tout parle en mon ouvrage et même les poissons” heißt es in einer Widmung La Fontaines an den Dauphin. Eine weitere Frage betrifft den Moralisten La Fontaine. Welche Konsequenzen hat die poetische Dimension der Fabeln für ihren moralistischen Gehalt? Ja ist die Poesie eine Bedingung für die moralistische Dimension der Fabeln La Fontaines? In welcher Weise kann man geradezu von einer Poesie des Unpoetischen sprechen? Die moderne Rezeption der Fabeln durch die Inszenierung Robert Wilsons wird ebenfalls Gegenstand des Seminars sein.
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