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Kulturen übersetzen als Weltvermittlung : Die Reden des Yanomami-Schamanen Davi Kopenawa an die Weißen - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar / Hauptseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 132140 Kurztext
Semester WiSe 2021/22 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 15
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch/Französisch
Belegungsfrist WindhundWarte Sprachwissenschaft    16.08.2021 - 24.10.2021   
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 10:00 bis 17:00 Einzel am 09.12.2021           15
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Do. 10:00 bis 17:00 Einzel am 20.01.2022           15
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Fr. 14:00 bis 16:00 Einzel am 12.11.2021           15
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Fr. 10:00 bis 17:00 Einzel am 10.12.2021           15
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Fr. 10:00 bis 17:00 Einzel am 21.01.2022           15
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Uttendörfer, Karin
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Kulturen übersetzen als Weltvermittlung: Die Reden des Yanomami-Schamanen Davi Kopenawa an die Weißen

 

In der renommierten französischen Buchreihe Terre Humaine, die Zeugnisse verschiedener indigener Kulturen versammelt, erschien 2010 ein einzigartiges, anthropologisch ebenso bedeutsames wie poetisches und dramatisches Werk: La chute du ciel. Ein Gemeinschaftswerk, entstanden aus der jahrzehntelangen Zusammenarbeit des – für seinen Kampf um den Erhalt des Amazonas-Regenwalds 2019 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichneten –- Schamanen Davi Kopenawa Yanomami und des französischen Anthropologen Bruce Albert, das an sich schon eine „kulturelle Übersetzung“ darstellt. Seit Herbst 2020 übertrage ich dieses Gespräch über den Wald, die Welt und was sie zusammenhält gemeinsam mit Tim Trzaskalik für den Berliner Verlag Matthes & Seitz ins Deutsche.

Am Beispiel dieses vielschichtigen Übersetzungsprojekts werden wir im Seminar theoretische und praktische Probleme kultureller Übersetzung diskutieren. Neben Einblicken in die wichtigsten Positionen und in die Problematik dieses Begriffs soll die gemeinsame Arbeit an der Übersetzung von La chute du ciel im Zentrum stehen. Wie sieht der zwischen Kopenawa und Albert geschlossene „pacte ethnograhique“ aus? Wie versteht Kopenawa Schrift und seine an „die Weißen“ gerichteten Worte? Der schamanische Diskurs ist universalistisch ausgerichtet. Wie stellt man in Sprache Welt dar? Im Falle der Yanomami eine Welt, in der die Ahnen allgegenwärtig, die Daseinszustände zwischen Mensch, Tier und Geist fließend, der Wald, Himmel und jedes Ding belebt, Mythos und Realität eins sind. Dabei wird uns die Frage beschäftigen, was literarisches Übersetzen in einem breiteren kulturwissenschaftlichen Zusammenhang bedeutet, welche Verantwortung, aber auch welche schöpferischen Chancen sich auftun? Dem wollen wir auch anhand praktischer Übersetzungsübungen aus Kernkapiteln des Buches nachgehen.

Des Weiteren soll der Stellenwert des politischen Kontextes für die entstehende deutsche Übersetzung beleuchtet werden: Können die aktuellen Debatten, z. B. zu Begriffen wie „Indianer“ oder zu Genderfragen, produktiven Eingang in die Übersetzung finden? Dieser zeitliche Aspekt kann an Passagen aus Ettore Bioccas „Yanomami-Klassiker“ Yanoama aus den 1960er Jahren überprüft und im Vergleich der deutschen und französischen Übersetzung vertieft werden. Über die konkrete Arbeit am Text hinaus, wird es im Seminar zudem Raum geben für Fragen zum Metier des Übersetzens und die Arbeit mit den Verlagen.

Literatur

Primärtexte

 

Davi Kopenawa et Bruce Albert, La chute du ciel. Paroles d’un chaman Yanomami, préface de Jean Malaurie, Plon, coll. « Terre Humaine », Paris 2010

 

-- alternativ die Taschenbuchausgabe: « Terre Humaine Poche » , Plon, Paris 2014

Darin insbesondere folgende Kapitel: « Paroles données »; Erster Teil: Devenir Autre, chapitres I-V; Zweiter Teil: La fumée du métal, chapitres IX, XVI; Dritter Teil: La chute du ciel, chapitres XVII, XIX, XXIII, XXIV; « Paroles d’Omama »; « Post-scriptum. Lorsque je est un autre (et vice versa) »

 

Ettore Biocca, Yanoama. Récit d’une femme brésilienne enlevée par les indiens, Plon, coll. « Terre Humaine », Paris 1968 

--, Yanoama. Ein weißes Mädchen in der Urwaldhölle (Ullstein, Frankfurt/M, Berlin, Wien 1972)

 

Ethnologie

 

Philippe Descola, Par-delà nature et culture, Gallimard, Paris 2005

--, Jenseits von Natur und Kultur, übersetzt von Eva Moldenhauer, Suhrkamp, Berlin 2011

 

Yanomami, Davi Kopenawa

 

Thyago Nogueira, Claudia Andujar, La lutte Yanomami, Fondation Cartier pour l’art contemporain, Ausstellungskatalog, (mit einem Essay von Bruce Albert) Paris 2020

 

Weiterführende Video-Links für einen ersten Einstieg ins Thema:

 

https://www.blickpunkt-lateinamerika.de/artikel/yanomami-erhaelt-alternativen-nobelpreis/

https://www.arte.tv/de/videos/095326-000-A/fotografie-die-bedrohte-kultur-der-yanomami/

https://amazonas.de/fotografin-claudia-andujar/

https://www.berlinale.de/de/programm/programm/detail.html?film_id=202104688

https://www.youtube.com/watch?v=crsKROv4cqk

https://www.fondationcartier.com/en/live-shows/nuits-de-lincertitude/nuit-yanomami?locale=en

 

 

Übersetzen

Birgit Wagner, „Kulturelle Übersetzung. Erkundungen über ein wanderndes Konzept” in: Dritte Räume. Homi K. Bhabhas Kulturtheorie Anwendung. Kritik. Reflexion, hrsg.von Anna Babka u. Julia Malle, Turia + Kant, Wien, Berlin 2012; auch online veröffentlicht:

http://www.kakanien-revisited.at/beitr/postcol/BWagner2.pdf

Zur aktuellen Debatte: https://taz.de/Literatur-und-Identitaet/!5758624/

 

Alle für das Seminar relevanten Texte werden bei Teams hochgeladen.

Zu Seminarbeginn liegt eine vollständige Literaturliste vor.

Bemerkung

Die erste Sitzung zur Einführung in das Thema sowie zur Besprechung des Seminarplans und organisatorischer Details findet DIGITAL am Freitag, 12. November von 14-16 Uhr statt.

Die restlichen Sitzungen werden als zwei Blockseminare in PRÄSENZ stattfinden;

jeweils donnerstags und freitags von 10-17 Uhr am: 9. und 10. Dezember 2021 und sm 20. und 21. Januar 2022

 

Maximale Teilnehmer/-innen 15

 

Voraussetzungen

Bis zu Seminarbeginn sollen Sie La chute du ciel unbedingt (in Auszügen) gelesen haben! Die entsprechenden Textstellen sind in den Literaturangaben fett markiert und werden zu Semesterbeginn hochgeladen bzw. Ihnen per Mail zugeschickt. Das gesamte Werk steht in der SULB zur Verfügung. Die englische Übersetzung ist über die SULB als Online-Ressource frei verfügbar.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024