Inhalt
Kommentar |
Mit internationalen Kriegsfreiwilligen verbinden viele die beiden Weltkriege und andere Kriege im 20. Jahrhundert. Dabei ist das Phänomen im modernen Sinne deutlich älter und geht mindestens bis auf die napoleonische Zeit zurück, als weltweit nationale Unabhängigkeitsbewegungen entstanden. Doch wie verhält es sich eigentlich mit dem Konstrukt der Nation und transnationalen Ansprüchen? Welche Motive bewegten Tausende von Menschen, sich freiwillig in fremden Ländern und Regionen in Gefahr zu begeben, deren Angelegenheiten sie nicht unmittelbar zu berühren schienen? Wie reagierten die offiziellen Armeen, die Regierungen und die jeweilige Bevölkerung auf die Freiwilligen? Das sind nur einige zentrale Fragen, die wir im Rahmen der Übung behandeln wollen. Dabei soll der Freiwilligenbegriff weit gefasst werden, um auch Frauen einzubeziehen, die selten direkt zu den Waffen griffen, aber sich auf vielfältige Weise ebenso engagierten wie Männer. Zudem wird zu klären sein, welchen rechtlichen Status internationale Kriegsfreiwillige im Laufe der Zeit entwickelten bzw. erhielten. Der geographisch-chronologische Fokus der Übung wird auf Europa zwischen 1800 und 1945 liegen und neben evidenten Konflikten wie den beiden Weltkriegen oder dem Spanischen Bürgerkrieg auch Ereignisse wie die napoleonischen "Befreiungskriege", Revolutionen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 einbeziehen.
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Literatur |
Zum Einstieg und zur Vorbereitung geeignet:
Nir Arielli, From Byron to Bin Laden. A History of Foreign War Volunteers, Cambridge 2018; Bruno Cabanes et al. (Hg.), Eine Geschichte des Krieges. Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Hamburg 2020; David Malet / Miriam J. Anderson (Hg.), Transnational Actors in War and Peace. Militants, Activists, and Corporations in World Politics, Washington DC 2017. |
Bemerkung |
Die Übung ist derzeit in Präsenz geplant; Materialien werden über Moodle zur Verfügung gestellt. |
Voraussetzungen |
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Textlektüre und die Übernahme eines mündlichen Beitrags.
Kenntnisse europäischer Sprachen sind von Vorteil, außer Englisch aber keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme. |
Zielgruppe |
Bachelor-Studiengänge Geschichtswissenschaften/Geschichte/Historisch orientierte Kulturwissenschaften/Europawissenschaften sowie Lehramt Geschichte, Master-Studiengänge Geschichte/Historisch orientierte Kulturwissenschaften, auslaufende Lehramtsstudiengänge Geschichte, Bachelor-/Master- und Lehramtsstudiengänge benachbarter geisteswissenschaftlicher Fächer für den Bachelor-Optionalbereich.
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