Kommentar |
Antisemitismus, Rassismus und völkisches Denken begleiten die deutsche Nachkriegsgeschichte in der Bundesrepublik, aber auch in der DDR, von Kriegsende bis heute, phasenweise unterschwellig, phasenweise offen, organisiert oder von Individuen betrieben, von verbalen Äußerungen bis hin zu terroristischen Verbrechen. Auch die staatlichen und gesellschaftlichen Reaktionen variieren, sie sind von Ignoranz bis hin zu aktiven, rechtsstaatlich-wehrhaften Vorgehen gekennzeichnet. In dieser Übung sollen anhand ausgewählter Quellentexte und wissenschaftlicher Beiträge Fragen der Kontinuität und des Wandels dieser Denkstrukturen nachgegangen und ihre Auswirkungen auf die soziale Praxis rekonstruiert werden; aktuelle Forschungsdebatten werden vorgestellt und einzelne Problembereiche näher untersucht. Eigenständige Beiträge der Studierenden zu und in den Sitzungen gestalten die Übung mit. |
Literatur |
Maria Alexopoulou, Rassismus als Kontinuitätslinie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, in: APuZ H. 38-39 (2018), S. 18-24; (Anti-)Rassismus – Themenheft APuZ 42-44 (2020); Werner Bergmann, Geschichte des Antisemitismus. (C. H. Beck Wissen) München 5. A. 2016; Gideon Botsch, Die extreme Rechte in der Bundesrepublik Deutschland: 1949 bis heute. Darmstadt 2012; Bundesamt für Verfassungsschutz (Hrsg.), Lagebild Antisemitismus. Bonn 2020; Bundeszentrale für Politische Bildung, Dossier Rechtsextremismus: Schwerpunkt Rassismus (2021); Norbert Frei, Franka Maubach, Christina Morina, Maik Tändler, Zur rechten Zeit: wider die Rückkehr des Nationalismus. Berlin 2019; Helmut Kellershohn (Hrsg.), Kulturkampf von rechts: AfD, Pegida und die Neue Rechte. Münster 2016; Fabian Virchow (Hrsg.), Handbuch Rechtsextremismus. Wiesbaden 2016. |