Kommentar |
Am Ende des ersten Jahrzehnts der Adenauer-Ära erschütterten eine Hakenkreuzschmierwelle und verschiedene antisemitische Vorfälle um den Jahreswechsel 1959/60 die selbstzufriedene politische Kultur der jungen westdeutschen Demokratie. Voller Erstaunen musste die bundesdeutsche Öffentlichkeit zur Kenntnis nehmen, dass die nationalsozialistische Weltanschauung und der rassische Antisemitismus nicht zusammen mit dem NS-Staat im Mai 1945 verschwunden war. Erst jetzt begann eine ernsthafte politische und juristische Auseinandersetzung der bundesdeutschen Politik und Gesellschaft mit dem personellen und ideellen Erbe des NS-Staates; eine Aufgabe, die die Mehrheit der Zeitgenossen (und ehemaligen „Volksgenossen“) als lästiges Thema der unmittelbaren Nachkriegs- und Besatzungszeit abgehakt hatten.
Im Proseminar werden anhand des gewählten Themas Grundkenntnisse der Geschichte der Neuzeit vermittelt sowie in die spezifischen wissenschaftlichen Arbeitsweisen und Methoden der Geschichtswissenschaft der Neuzeit eingeführt. Allgemeine Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens werden vorausgesetzt bzw. parallel zur Veranstaltung im Teilmodul Übung TWA des Fachwissen-Orientierungsmoduls erworben. Zum Proseminar findet ein verpflichtendes begleitendes Tutorium statt, das die Teilnehmer*innen bei den einzelnen Arbeitsaufgaben individuell unterstützt und betreut.
Abgabefrist der schriftlichen Hausarbeit (Prüfungstermin): 31.3.2022 |
Literatur |
Literatur zum Fach Geschichte allgemein: Georg Eckert und Thorsten Beigel, Historisch Arbeiten. Handreichung zum Geschichtsstudium. (UTB; Geschichte. Studienratgeber) Göttingen 2019; Norbert Franck, Fit fürs Studium. Erfolgreich reden, lesen, schreiben. München 10. A. 2011; Stefan Jordan, Einführung in das Geschichtsstudium. Neuausgabe Stuttgart 2019; Winfried Schulze, Einführung in die neuere Geschichte. Stuttgart 5. A. 2010.
Literatur zum PS-Thema: Wolfgang Benz (Hrsg.), Handbuch des Antisemitismus: Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Bde. 1-8. München 2008-2015; Werner Bergmann, Geschichte des Antisemitismus. München 5. A. 2016; Thomas Brechenmacher, Die Bonner Republik: politisches System und innere Entwicklung der Bundesrepublik. (Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert; 13) Berlin 2010; Jörg Echternkamp, Die Bundesrepublik Deutschland 1945/49–1969. (Seminarbuch Geschichte) Paderborn 2012; Tobias Freimüller, Frankfurt und die Juden. Neuanfänge und Fremdheitserfahrungen 1945–1990. Göttingen 2020; Rudolf Morsey, Die Bundesrepublik Deutschland: Entstehung und Entwicklung bis 1969. (Oldenbourg Grundriss der Geschichte; 19) München 5. A. 2007; Lars Rensmann, Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden 2004; Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 5: Bundesrepublik und DDR 1949-1990. München 2008; Edgar Wolfrum, Die Bundesrepublik Deutschland 1949–1990. (Handbuch der deutschen Geschichte/Gebhardt; 10., völlig neu bearb. Aufl.) Stuttgart 2005. |
Bemerkung |
Zum Proseminar findet ein verpflichtendes begleitendes Tutorium statt, das die Teilnehmer*innen bei den einzelnen Arbeitsaufgaben individuell unterstützt und betreut. Termin des Tutoriums zum PS: Montags 10-12 Uhr, Tutorin: Laura Wilhelmy
Bitte nehmen Sie zu Semesterbeginn an einer der allgemeinen Führungen durch die SULB (Saarländische Landes- und Universitätsbibliothek) teil. Termine im LSF buchbar unter <;https://www.sulb.uni-saarland.de/lernorte/fuehrungen-schulungen-kurse/veranstaltungen-der-sulb>; oder als Aushang in der SULB. |
Voraussetzungen |
Nachweis über das erfolgreiche Bestehen des Fachwissen-Orientierungsmoduls (FW-OM) (auch gleichzeitiger Besuch möglich) sowie Nachweis von Kenntnissen zweier moderner Fremdsprachen (eine davon muss Englisch oder Französisch sein) in einem Umfang, der ausreicht, um in diesen Sprachen verfasste Quellen und Darstellungen eigenständig auszuwerten (vergleichbar den passiven Sprachanforderungen gemäß Niveau B 2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen). |